Sommer bedeutet für viele Menschen Urlaub und Sonne. Für jene, die in der Sommerhitze arbeiten müssen, ist er aber auch mit erschwerten Arbeitsbedingungen oder sogar Gesundheitsgefahren verbunden. Egal ob im Freien, im Büro oder von zuhause aus: Unsere Tipps helfen dabei, in der Sommerhitze gesund und sicher durch den Arbeitsalltag zu kommen.

Ein erschöpfter Bauarbeiter mit Handschuhen und gelbem Bauhelm in der Hand wischt sich den Schweiß von der Stirn.
(Foto: Mikael Blomkvist / pexels)

Sonnenstrahlen können ohne Schutz über die Dauer ganzer Arbeitstage zu massiven Schäden an Haut (Sonnenbrand bis Hautkrebs) und Augen (Entzündung der Horn- und Bindehaut, Trübung der Linse und Schädigung der Netzhaut) führen. Darüber hinaus hat der Körper im Sommer aufgrund erhöhter Lufttemperatur und Luftfeuchtigkeit einiges zu tun, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Da dies auch durch Verdunstung von Schweiß an der Hautoberfläche erfolgt, verliert der Körper Flüssigkeit. Wird dieser Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen, kann das von Konzentrationsschwäche über Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit bis hin zu Hitzekrämpfen oder sogar einem Hitzekollaps führen.

 

Sinken Konzentrationsfähigkeit und körperliche Leistungsfähigkeit, steigt gleichzeitig die Gefahr eines Arbeitsunfalls. Daher sind Maßnahmen gegen Hitze am Arbeitsplatz unbedingt erforderlich, damit Arbeitnehmer:innen auch bei sommerlichen Temperaturen gesund und sicher durch den Arbeitstag kommen. Welche konkreten Maßnahmen für den jeweiligen Arbeitsplatz geeignet sind, muss im Zuge einer Arbeitsplatzevaluierung festgestellt werden. Das AUVA-Präventionsteam steht Unternehmen dabei mit praxisnahen Tipps und Lösungsvorschlägen zur Seite.

(Foto: geralt / pixabay)

Tipps für Outdoor-Arbeitsplätze

Bei Arbeiten im Freien …

  • Arbeitsbeginn nach Möglichkeit in die kühleren Morgenstunden vorverlegen.
  • Arbeitsbereich wenn möglich beschatten (z. B. Sonnenschirm, Sonnensegel).
  • Arbeitsorganisation: intensive körperliche Belastung in der prallen Sonne vermeiden. Verlegen Sie diese Tätigkeiten möglichst an die Tages-Randzeiten.
  • Arbeitspausen: Zusätzliche Pausen einplanen, um bei großer Hitze den Körper im Schatten wieder abkühlen zu können. Kalte Tücher im Nacken, Füße im Wasserkübel, etc. helfen zusätzlich.
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (alkoholfreie Getränke!) – Tipp: Halten Sie Getränke kühl, z. B. in einer Kühltasche.
  • Kleidung und Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen. Vorteil: Schutzbrillen mit UV-Filter schützen bei der Arbeit zusätzlich vor mechanischen Verletzungen der Augen.
  • Bei Arbeiten im Freien möglichst viel Haut bedecken (Kleidung, Kopfbedeckung, Nackenschutz, Brille).
  • Für ungeschützte Körperstellen Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und regelmäßig nachcremen.
(Foto: calimiel / pixabay)

Tipps für Indoor-Arbeitsplätze

Auch in vielen Innenräumen können sommerliche Temperaturen das Arbeiten erschweren. Wer in Räumlichkeiten ohne Klimaanlage arbeitet, kann sich dennoch helfen:

  • Arbeitsbeginn nach Möglichkeit in die kühleren Morgenstunden vorverlegen und dabei gut durchlüften.
  • Während des Tages den Arbeitsbereich wenn möglich durch Vorhänge, Rollos, Jalousien, oder ähnliche Hilfsmittel beschatten. Zusätzliche Wärmebelastung in Form von Wärmestrahlung durch die Sonne wird somit reduziert.
  • Nicht benötigte Elektrogeräte ausschalten, da diese zusätzliche Wärme erzeugen.
  • Ist es im Arbeitsraum trotz Beschattung zu heiß, sorgen Sie in zusätzlichen Pausen für Kühlung (z. B. Ventilator, Kühlung der Handgelenke mit Wasser, Wasserkübel für die Füße, kalte Dusche, …).
  • Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten (alkoholfreie Getränke mit möglichst niedrigem Zuckergehalt) – kühlen Sie Getränke bereits bei Arbeitsbeginn im Kühlschrank ein.
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Tipps für Arbeitswege

Auch im Straßenverkehr ist im Sommer volle Konzentrationsfähigkeit unerlässlich. Wer bei hohen Temperaturen viel Zeit hinterm Steuer von ein- oder mehrspurigen Fahrzeugen verbringen muss, dem helfen folgende Tipps:

 

Bei geschlossenen Fahrzeugen:

  • Die Fensterflächen beim Parken aktiv verschatten.
  • Lenkrad und Sitz (bei Lederausstattung) abdecken (z. B. mit einem Handtuch).
  • Vor der Inbetriebnahme: Fenster und Türen öffnen, um die gestaute Hitze aus dem Fahrzeuginneren entweichen zu lassen.
  • Losfahren mit geöffneten Fenstern, der Fahrtwind sorgt in den ersten Minuten für eine gute Durchlüftung.
  • Nach 1-2 Minuten Fenster schließen, damit die Klimaanlage ihre Wirkung entfalten kann.
  • Zusätzliche Pausen – vor allem bei längeren Strecken und großer Hitze in Fahrzeugen, die nicht mit Klimaanlage ausgestattet sind.
  • Während Fahrten – sowohl bei Fahrzeugen mit Klimaanlage (trockene Luft) als auch bei Fahrzeugen ohne (höhere Fahrzeuginnentemperatur) – auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten.

 

Für offene Fahrzeuge (Fahrrad, Moped, Motorrad, Cabrio):

  • Sonnenbrille mit UV-Schutz verwenden. Vorteil: Brillen mit UV-Filter bieten zusätzlichen Schutz vor mechanischen Verletzungen der Augen (z. B. Insektenflug).
  • Achten Sie auch bei Helmpflicht auf ein Visier mit UV-Schutz.
  • Kleidung: möglichst viel Haut bedecken bzw. auf ungeschützten Körperstellen Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und regelmäßig nachcremen.
  • Achtung: Sowohl im Cabrio als auch am Fahrrad ist die Wahrnehmung der Wärmestrahlung am Kopf durch den Fahrtwind eingeschränkt – Sonnenstichgefahr! Daher Helm (Fahrrad) bzw. Kopfbedeckung (Cabrio) nicht vergessen!

Mehr Infos und ein Video zum Thema finden Sie auf unserer Übersichtsseite „Kühlung am Arbeitsplatz“

 

Bei Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at