Mit dem Woodmaster hat sich die Qualitätssicherung bei Forstarbeiten über die letzten Jahre hinweg einen Namen gemacht. Am 3. März konnte das Netzwerk-Treffen in der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg wieder stattfinden und das Wissen zahlreicher Experten:Expertinnen aus der Forstpraxis bereichern.

(Foto: AUVA)

Von der Bruchleistenausformung bis hin zum Würzenschnitt – mit diesen Begrifflichkeiten können die Teilnehmer:innen des Woodmaster jedenfalls etwas anfangen, zumal sie wahre Experten:Expertinnen aus der forstwirtschaftlichen Lehr- und Trainingspraxis sind. Ausgerichtet von der gesetzlichen Unfallversicherung AUVA, und unter Beteiligung der Bundesforste, stehen beim Woodmaster Vermittlung und Austausch spezieller Sicherheits- und Lehrstandards bei Forstarbeiten auf dem Kursprogramm.

 

Nach einem kurzen Aufenthalt in der Landwirtschaftlichen Fachschule Tamsweg ging es für die diesjährigen Mitwirkenden gleich zum praktischen Teil in den nahe gelegenen Wald. Unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsstandards und dem Tragen der kompletten persönlichen Schutzausrüstung (PSA) wurden heuer Innovationen im Bereich der Anschlag- und Arbeitsmittel erprobt. Beim Testsägen unter der Leitung von Ing. Siegfried Sperrer (Forstliche Ausbildungsstätte Traunkirchen) und Ing. Daniel Krenn (Grube Forst) konnten neue, noch nicht am Markt befindliche, leistungsstarke Elektromotorsägen für den professionellen Einsatz ausprobiert werden.

 

Der Woodmaster findet seit 2012 beinahe jährlich statt und hat sich mittlerweile mit einer Reihe von Fachthemen beschäftigt. Ob Seilzugtechniken, Erste Hilfe, dem Europäischen Motorsägenführerschein oder dem Europäischen Motorsägen-Zertifikat – dem Team der Veranstalter:innen liegt es besonders am Herzen, mit einer Stimme zu sprechen und gemeinsame Lehrstandards für die Forstausbildung zu erreichen.

(Foto: lskem)

Einheitliches Forstpraxistraining für mehr Arbeitssicherheit

Dass Forstarbeiten erhöhte Unfallgefahren bergen, zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik der AUVA: So wurden im Jahr 2020 in Österreich 1.170 Arbeitsunfälle bei forstwirtschaftlichen Arbeiten verzeichnet, davon endeten 23 tödlich. Die häufigsten Unfälle (Erfassungszeitraum 2016-2020) ergeben sich durch

  • Schnittverletzungen mit der Motorsäge,
  • herabfallende Äste,
  • Bäume unter Spannung, die aufreißen,
  • Bäume, die am Hang abrutschen, oder durch
  • herabfallendes Gestein.

Die 2020 durchschnittliche Krankenstandsdauer von 36 Tagen zeigt, dass die Verletzungen bei Forstarbeiten durchwegs ernst zu nehmen sind. Daher schloss der heurige Woodmaster mit Diskussion und Übereinkunft der Mitwirkenden über ein inhaltlich einheitliches Forstpraxistraining, bei welchem Arbeitssicherheit oberstes Gebot ist.

 

Vom Nutzen der Veranstaltung zeigt sich auch Ing. Manfred Keuschnigg von der AUVA-Landesstelle Salzburg überzeugt: „Uns geht es in erster Linie um den Nachhaltigkeitsgewinn für die Teilnehmenden. Gerade auch die Erfahrungsberichte aus der Praxis sind bei diesem Treffen sehr aufschlussreich.“ Es handelt sich um ein sinnvolles Geben und Nehmen mit dem Output der Unfallvermeidung, „…und das ist das beste Ergebnis, das wir erzielen können“, so Keuschnigg.