Wie Eltern ihre Kinder bei der sicheren Bewältigung des Schulweges am besten unterstützen können, zeigen unsere AUVA-Tipps für das Schulwegtraining.

Sicher und gut trainiert zur Schule (Foto: Kzenon / AdobeStock)

Es führen viele Wege in die Schule, doch welcher Schulweg ist der optimalste für mein Kind? Wie kann ich es bei der sicheren Bewältigung des Schulwegs am besten unterstützen? Gerade zu Schulbeginn stehen Eltern vor großen Herausforderungen … Folgende AUVA-Tipps helfen Eltern beim Schulwegtraining mit ihrem Kind.

 

Grundsätzlich gilt: Sicherheit sollte bei der Schulwegwahl immer an erster Stelle stehen. Manche Verkehrssituationen sind für die Kleinen einfach noch zu fordernd und müssen durch geschickte Routenwahl umgangen werden – auch wenn sich dadurch ein kleiner Umweg ergibt. Wichtig: Ihr Kind sollte auf seinem Schulweg möglichst keine schwer einsehbaren, stark frequentierten und ungesicherten Straßen überqueren.

 

Sichere Wege zu Fuß 

Geeignete und weitgehend „sichere“ Schulwege sind gekennzeichnet durch eine Straßenplanung, die Rücksicht auf die Bedürfnisse von Kindern nimmt, wie z. B.:

  • verkehrsarme, ruhige Straßen mit niedrigen Geschwindigkeiten
  • ausreichend breite Gehwege
  • gut beleuchtete Gehwege und Überquerungsstellen
  • optimale Sichtverhältnisse mit gut überschaubaren Situationen und Überquerungsstellen für alle Verkehrsteilnehmer:innen
  • ausreichend vorhandene Überquerungshilfen wie Ampeln, Mittelinseln, Zebrastreifen, Gehsteigvorziehungen, Fahrbahnanhebungen oder Sicherung durch Schulwegdienste
Breite Gehwege: Da macht der Schulweg Spaß. (Foto: Andrey / AdobeStock)

Was tun, wenn der Fußweg zu „gefährlich“ ist?

Leider lassen sich nicht alle schwierigen Stellen umgehen bzw. kurzfristig kinderfreundlich sanieren. Bei anspruchsvollen Schulwegen mit herausfordernden Verkehrssituationen sollte Ihr Kind solange begleitet werden, bis es zuverlässig alleine zurechtkommt. Ein konsequentes Schulwegtraining ist dabei besonders wichtig.

 

Schulwegpläne bieten Hilfestellung

Für zahlreiche Volksschulen gibt es von der AUVA und vom KFV Schulwegpläne, die Eltern dabei unterstützen, den sichersten Weg zur Schule auszuwählen und mit ihrem Kind zu üben. Diese Pläne sind für das praktische Schulwegtraining sehr hilfreich, da sie das konkrete Umfeld und die Verkehrssituationen der jeweiligen Volksschule abbilden und erklären. 

Schulwegpläne weisen den sicheren Weg. (Foto: lwwoe)

Fit für den Schulweg: Übung macht den Meister

Sobald Eltern den optimalsten Weg zur Schule für ihr Kind festgelegt haben, steht das gemeinsame Trainieren der richtigen Verhaltensweisen auf diesem Weg im Fokus. Dabei empfiehlt die AUVA, unter realen Schulwegbedingungen zu üben und auch den Rückweg ins Training miteinzubeziehen, da mittags die Verkehrsverhältnisse meist anders sind als in der Früh. Insgesamt sollte der gesamte Schulweg mehrmals wiederholt und geübt werden. Was ist dabei zu beachten?

 

Erklären, vorzeigen, gemeinsam machen

Alle kritischen Stellen am Schulweg, besonders Überquerungen, sollten Sie Ihrem Kind genau erklären. Zeigen Sie ihm das richtige Verhalten an diesen Stellen mehrmals vor, kommentieren Sie die einzelnen Schritte (.z. B. bei der Querung am Zebrastreifen: „Hier bleiben wir am Gehsteigrand immer stehen. Dann schauen wir nach beiden Seiten. Wir gehen erst los, wenn die Straße frei ist.“) und üben Sie diese gemeinsam.

Zu Beginn steht das Vorzeigen und gemeinsame Machen … (Foto: P. Winkler)

Rollentausch

Lassen Sie danach Ihr Kind das Gelernte vormachen. Dabei soll es selbst erklären, was es gerade macht. Das „laute Denken“ zeigt Ihnen, ob Ihr Kind das Geschehen auf der Straße wirklich wahrnimmt und alles richtig verstanden hat.

... später übernimmt das Kind die Führung. (Foto: lwdsa)

Jede Stelle sorgfältig üben

Wichtig ist, dass jede Überquerungssituation und jede kritische Stelle einzeln und sorgfältig geübt wird. Überfordern Sie Ihr Kind dabei nicht! Kinder brauchen viel mehr Zeit als Erwachsene, um Verkehrssituationen zu erfassen und richtig einschätzen zu können. An wechselnden Stellen und an unterschiedlichen Tagen immer wieder kurz zu üben, festigt den Lernerfolg.

Jede kritische Stelle soll geübt werden …. (Foto: Photographee.eu / AdobeStock)

Beobachten und korrigieren

Wenn Sie Ihr Kind die ersten Male den Schulweg allein gehen lassen, folgen Sie ihm mit einem Sicherheitsabstand. So können Sie sich vergewissern, ob Ihr Kind schon ohne Ihre Hilfe zurechtkommt oder ob noch etwas wiederholt und geübt werden muss.

 

Fit für den Alleingang?

Alleine sollte Ihr Kind den Schulweg erst gehen, wenn Sie sicher sind, dass es sich im Straßenverkehr sicher verhält. Beobachten Sie Ihr Kind immer wieder unbemerkt: Geht es den vereinbarten Weg oder wählt es einen anderen? Wie verhält es sich in Begleitung von Freunden:Freundinnen? Bleibt es vor der Überquerung immer am Gehsteigrand stehen? So können Sie rechtzeitig korrigierend eingreifen und Besprochenes und Geübtes wiederholen.

Die Kür: Den Schulweg alleine zurücklegen. (Foto: lwdsa)

Weitere Blog-Beiträge zur Serie „Schulwegtraining“:

 

 

Bei Fragen zum Thema sicherer Schulweg steht Ihnen das Präventionsteam der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

Die Inhalte dieses Beitrags beziehen sich auf die AUVA-Broschüre „Sicher zu Fuß in die Schule – Informationen und Tipps für Eltern“, die im Rahmen des AUVA-Präventionsschwerpunkts „Komm gut an!“ entwickelt wurde. Diese Broschüre ist für Volksschulen, Kindergärten und Elternvereine kostenfrei über die AUVA bestellbar.