Im Straßenverkehr gibt es viele Geräusche. Kinder können diese jedoch nur schwer unterscheiden und den Quellen zuordnen. Daher darf das gezielte Hinhören beim Schulwegtraining nicht fehlen.

Kein Ohr für wesentliche Signale … (Foto: CMilos/AdobeStock)

Kindern fällt es noch schwer, im Straßenverkehr die wichtigsten Geräusche herauszufiltern, diese zu unterscheiden und den Quellen zuzuordnen. Sie brauchen eine gewisse Zeit, bis sie ein Geräusch registrieren, ihm eine Bedeutung geben und darauf eine entsprechende Reaktion setzen (können). Oberflächlich betrachtet kann man sagen: Kinder hören langsamer. Auch erkennen sie kaum, ob sich Geräusche nähern oder entfernen. Ablenkungen, Reize und Stimmungen aber auch Kopfhörer führen oft dazu, dass Kinder Geräusche im Straßenverkehr nicht „hören“. Sie haben dann buchstäblich kein Ohr für ein hupendes Auto oder eine Fahrradglocke.

 

Hörsinn schulen

Nutzen Sie die gemeinsamen Wege mit Ihrem Kind im Straßenverkehr, um den Hörsinn zu schulen. So können Sie beispielsweise Ihr Kind regelmäßig auf die unterschiedlichen und vielfältigen Verkehrsgeräusche und deren Bedeutung aufmerksam machen. Fahrradklingel, Bremsgeräusche, Folgetonhorn: Was könnten diese Geräusche bedeuten? Wie sollte sich Ihr Kind dabei verhalten?

 

Signale kennen und hören

Folgetonhorn, Hupe oder Klingel signalisieren „Achtung!“ und sind wichtige Warnsignale im Straßenverkehr. Diese Geräusche und deren Bedeutung sollte Ihr Kind kennen. Wichtig jedoch ist, dass es diese Geräusche tatsächlich auch wahrnehmen, also hören, kann. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Kind keine Musik über Kopfhörer hört, wenn es am Schulweg unterwegs ist.

… deshalb nur abseits der Straße Musik hören. (Foto: Iryna/AdobeStock)

Und wenn Fahrzeuge nicht zu hören sind …?

Es gibt viele Fahrzeuge, die nahezu geräuschlos unterwegs sind, wie z.B. Fahrräder, Roller, Skateboards, Straßenbahn und E-Fahrzeuge. Diese sind für Kinder kaum wahrzunehmen, wenn sie sich nicht im Gesichtsfeld des Kindes befinden. Deshalb ist es für Kinder wichtig, sich in erster Linie auf das bewusste Schauen im Straßenverkehr zu konzentrieren. (siehe Schulwegtraining: Augen auf!). Vor Überquerungen von Gehwegen und Radwegen sowie bei Richtungswechseln am Gehweg sollten Kinder deshalb auch bewusst schauen, ob sich seitlich oder von hinten Roller oder Räder nähern.

 

Witterung und Geräusche

Auch die Witterung sowie die Kleidung können Einfluss auf die Verkehrsgeräusche und deren Wahrnehmung haben. Man denke nur an Kapuzen, Ohrenschützer, Stirnbänder oder dicke Hauben. Ebenso können im Winter – beispielsweise auf Schneefahrbahnen – Fahrzeuge deutlich geräuschloser unterwegs sein. Deshalb gilt auch hier: vor jeder Überquerung immer genau schauen und hinhören!

Schnee und Mützen schlucken Geräusche. (Foto: Irina Schmidt/AdobeStock)

Tipp für Eltern: Aufgrund der unterschiedlichen Witterungsbedingungen und Jahreszeiten und der damit verbundenen Herausforderungen am Schulweg, sollte das Schulwegtraining nach der Einschulung noch das ganze Jahr über erfolgen!

Weitere Blog-Beiträge zur Serie „Schulwegtraining“:

 

Bei Fragen zum Thema sicherer Schulweg steht Ihnen das Präventionsteam der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

Die Inhalte dieses Beitrags beziehen sich auf die AUVA-Broschüre „Sicher zu Fuß in die Schule – Informationen und Tipps für Eltern“, die im Rahmen des AUVA-Präventionsschwerpunkts „Komm gut an!“ entwickelt wurde. Diese Broschüre ist für Volksschulen, Kindergärten und Elternvereine kostenfrei über die AUVA bestellbar.