Gefahren im Straßenverkehr zu erkennen, ist für Kinder nicht einfach. Erfahren Sie hier, worauf Eltern beim Schulwegtraining achten sollten, um sicheres Verhalten mit den Kindern zu üben.

Zu wissen, wie man sich in bestimmten Situationen richtig verhält, ist wichtig für eine sichere Verkehrsteilnahme. (Foto: AUVA/lwdsa)

Zu erkennen, was gefährlich ist und wie man sich dabei richtig verhält, ist für Kinder nicht so einfach. Die Fähigkeit, bestimmte Situationen im Straßenverkehr frühzeitig und vorausschauend als gefährlich zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren, entwickeln Kinder erst im Laufe des Volksschulalters. Das sogenannte „vorausschauende Gefahrenbewusstsein“ setzt mit ca. 8 Jahren ein. Ab dann können Kinder eine Gefahr im Vorfeld erkennen und sich die weitere Entwicklung der Gefahrensituation vorstellen. Somit haben sie die Möglichkeit zu handeln und Einfluss auf das Geschehen zu nehmen. Was „gefährlich“ und was „sicher“ ist, muss natürlich vorher gelernt und geübt werden.

 

Konkrete Situation üben

Wenn sich Ihr Kind etwa bei der Überquerung an einem bestimmten Zebrastreifen richtig verhält, bedeutet das nicht automatisch, dass es das richtige Verhalten auch beim nächsten Zebrastreifen anwendet. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern im Zuge des Schulwegtrainings jede Überquerungssituation und jede kritische Stelle am Schulweg vor Ort einzeln erklären und mit dem Kind trainieren (siehe Schulwegtraining: Schritt für Schritt zu mehr Sicherheit). Kinder nehmen jede Situation anders wahr, sie können das an einer Stelle Gelernte noch nicht auf andere Stellen und Situationen übertragen.

Wie könnte sich die Situation weiterentwickeln? Was ist hier gefährlich? (Foto: clightpoet / AdobeStock)

Wissen ist keine Garantie für richtiges Verhalten

Kinder verstehen Verhaltenstipps recht gut, wenn diese kindgerecht erklärt werden. Sie können den Eltern dann mühelos erzählen, wie sie sich an der Ampel richtig verhalten und wo sie am besten die Fahrbahn überqueren können. Wissen ist jedoch keine Garantie für die richtige Anwendung von Regeln. Achten Sie daher darauf, dass der Großteil des Schulwegtrainings mit Ihrem Kind aus praktischen Übungen in der Verkehrsrealität besteht. (Bilder-)bücher und Internetseiten mit Verkehrserziehungsinhalten sollen nur zur Unterstützung dienen.

Zuhause habe ich noch gewusst, wie es richtig geht! (Foto: AUVA/Nußbaum)

Vorausschauendes Denken fördern

Erklären Sie Ihrem Kind, wie sich bestimmte Verkehrssituationen weiter entwickeln könnten. Könnte das gefährlich werden? Was machst du, wenn dein Freund dich von der anderen Straßenseite ruft? … Ihr Kind sollte auch selbst Gefahrenquellen entdecken lernen, darauf aufmerksam machen und erklären können, wie man sich dabei richtig und vor allem sicher verhält.

 

Unerwartetes einplanen und üben

Die Ampel fällt aus, eine Baustelle behindert den Weg, der Gehweg ist von Autos zugeparkt …  Der Schulweg sieht nicht jeden Tag gleich aus. Damit sich Ihr Kind auch bei unvorhergesehenen Situationen richtig verhält, sollten Sie unterschiedliche Situationen durchgehen und trainieren.

Baustellen ändern die gewohnte Routine – deswegen ab und an den Schulweg überprüfen. (Foto: AUVA / J. Godany)

Weitere Blog-Beiträge zur Serie „Schulwegtraining“:

 

Bei Fragen zum Thema sicherer Schulweg steht Ihnen das Präventionsteam der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

Die Inhalte dieses Beitrags beziehen sich auf die AUVA-Broschüre „Sicher zu Fuß in die Schule – Informationen und Tipps für Eltern“, die im Rahmen des AUVA-Präventionsschwerpunkts „Komm gut an!“ entwickelt wurde. Diese Broschüre ist für Volksschulen, Kindergärten und Elternvereine kostenfrei über die AUVA bestellbar.