Rechtzeitig gesehen zu werden, ist im Straßenverkehr überlebenswichtig. Wie man die Sichtbarkeit erhöhen kann, zeigen unsere Tipps für kleine und große Fußgänger:innen.

(Foto: u-j-alexander / AdobeStock)

Bei Dunkelheit, Regen, Nebel und schlechter Sicht steigt das Risiko, im Straßenverkehr zu verunglücken. Im Herbst sind daher Menschen, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller unterwegs sind, besonders gefährdet. Das betrifft auch Kinder, die morgens bei schlechten Lichtverhältnissen zur Schule gehen oder rollen und dabei eine Straße überqueren müssen. Noch mehr als in anderen Jahreszeiten, können sie leicht von Kfz-Lenkenden übersehen werden – vor allem dann, wenn sie dunkel und unauffällig gekleidet sind. Daher gilt es, sich gut sichtbar zu machen – denn Sichtbarkeit erhöht die Sicherheit. Wie das geht, zeigen folgende Tipps:

 

(1) Helle Kleidung und Reflektoren verwenden!

Helle Kleidung und reflektierende Materialien tragen wesentlich zur Sicherheit der Fußgänger:innen bei, weil sich diese dadurch deutlich vom dunklen Hintergrund abheben. Gerade in der dunklen Jahreszeit sowie bei nicht optimalen Witterungsbedingungen sind kleine und große Fußgänger:innen damit frühzeitig für Kfz-Lenker:innen erkennbar.

Zur Verdeutlichung:

  • Während eine dunkel gekleidete Person in der Dunkelheit oder bei schlechter Sicht im Abblendlicht von Autofahrenden erst aus ca. 20 bis 30 Metern erkennbar ist,
  • lässt sich eine hell angezogene Person bereits auf eine Entfernung von 40 bis 50 Metern wahrnehmen.
  • Tragen Fußgänger:innen zusätzlich noch reflektierende Elemente an der Kleidung, können diese von Autofahrenden bereits aus einer Entfernung von 140 bis 160 Metern gesehen werden.
Hell - dunkel - reflektierend. Ab wann sind die Kinder erkennbar? (Illustration: AUVA / F. Hutter)

(2) Auf Farbe, Qualität und Größe achten!

Bei der Auswahl der Reflektoren ist zu berücksichtigen, dass gelbe, weiße und silberne Reflektoren prinzipiell heller sind und stärker leuchten als blaue oder rote. Neben der Farbe hat auch die Größe der Materialien einen Einfluss darauf, besser gesehen zu werden. Um die erhöhte Sichtbarkeit auch bei großer Entfernung zu gewährleisten, ist es wichtig, dass reflektierende Elemente nicht zu klein sind.

 

(3) Nur nach vorne zu strahlen, ist zu wenig!

Am besten werden die Reflektoren bei Kindern am ganzen Körper – von den Schuhen bis zum Oberkörper – und an sich bewegenden Körperteilen angebracht. So nehmen Kfz-Lenker:innen nicht nur etwas Leuchtendes wahr, sondern erfassen frühzeitig, dass es sich um einen Menschen handelt. Wichtig: reflektierende Elemente bzw. Applikationen unbedingt auch seitlich am Körper anbringen – so können die Fußgänger:innen auch beim Überqueren der Fahrbahn von Autofahrenden wahrgenommen werden.

 

(4) Warnwesten benutzen!

(Foto: AUVA / J. Wölfl)

Auch über der Kleidung getragene Warnwesten oder Schärpen sind sehr effektiv, da sie nicht nur Reflexstreifen, sondern vor allem auch Signal- und Neonfarben aufweisen und somit auch ohne direkte Lichtquelle – bei Tageslicht – sehr gut erkennbar sind. Besonders am Schulweg sorgen Warnwesten dafür, dass Kinder schon frühzeitig und besser von anderen Verkehrsteilnehmenden gesehen werden. Denn Warnwesten in Neonfarben fallen auf – und damit erfüllen sie ihren Zweck. Wichtig: In der Schublade nützt die auffälligste Warnweste nichts – Eltern sollten daher darauf achten, dass die Warnwesten am Schulweg auch tatsächlich von den Kindern getragen werden.

 

(5) Auch Schultaschen und Rucksäcke sollen leuchten

Auch Schultaschen sollten auffällige Farben haben und mit reflektierenden Elementen ausgestattet sein, die idealerweise an der Vorderseite, an den Seitenflächen sowie an den Trageriemen befestigt sind. Beim Kauf auf die ÖNORM 2170 oder die DIN 58124 achten! Die bei Kindern beliebten Rucksäcke oder Trolleys sollten ebenso mit reflektierenden Elementen nachgerüstet werden.

 

(6) Sicheres Verhalten geht vor!

Prinzipiell gilt: Nicht nur auf die richtige Kleidung kommt es an, sondern vor allem auf das sichere Verhalten. Fußgänger:innen sollten bei Dunkelheit die Fahrbahn nur an gut beleuchteten und gesicherten Stellen queren, bevorzugt an Ampelanlagen und Zebrastreifen. Das Thema „sicheres und richtiges Verhalten bei schlechter Sicht“ sollten Eltern als fixen Bestandteil im Schulwegtraining mit dem Kind berücksichtigen und nicht auf ihre Vorbildwirkung vergessen.