Die Unfallrate in Österreich ist 2017 neuerlich gesunken und hat damit einen historischen Tiefststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948 erreicht – und das bei steigenden Beschäftigungsverhältnissen. Auch in Wien setzt sich der österreichweite Trend fort.

In Wiener Betrieben gab es 2017 16.584 Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen (ohne Wegunfälle). Das sind um 170 Arbeitsunfälle (1,03 Prozent) mehr als im Jahr davor. Im selben Zeitraum ist die Anzahl der Beschäftigungsverhältnisse um 2,32 Prozent gestiegen. Betrachtet man die Unfallrate, bedeutet das, dass auf 1.000 Beschäftigungsverhältnisse durchschnittlich 17,31 Arbeitsunfälle kamen (2016: 17,52). Damit lag Wien unter dem österreichischen Durchschnitt, der mit 24,27 den historischen Tiefststand von 2016 neuerlich unterschritten hat. In den letzten fünf Jahren ist die Unfallrate in Wien von 19,30 auf 17,31 konstant gesunken.

 

Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen gesunken

Die Dauer des Krankenstands nach einem Arbeitsunfall ist im Vergleich zum Jahr davor ebenfalls gesunken: Durchschnittich beträgt die Anzahl der Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen in Wiener Betrieben 11,91 Tage (2016: 12,44 Tage). Damit gehört Wien zu den Bundesländern mit den wenigsten Krankenstandstagen nach Arbeitsunfällen.

 

Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Arbeitsunfälle von Wiener Betrieben ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe: 2.630 Arbeitsunfälle. Das sind 15,85 Prozent aller Arbeitsunfälle in Wiener Betrieben. Dahinter folgen die Branchen „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (z. B. Arbeitskräfteüberlassung) mit 2.276 Arbeitsunfällen und „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ mit 1.871 Arbeitsunfällen. Die häufigsten Unfallursachen in Wiener Betrieben waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (5.810 Arbeitsunfälle), „Sturz und Absturz“ (3.537 Arbeitsunfälle) sowie „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie z. B. unkoordinierte Bewegungen, Anstoßen oder Zusammenstoßen (3.073 Arbeitsunfälle).

 

Berufskrankheiten: Gehör und Haut besonders betroffen

Die Zahl der Berufskrankheiten (156 Fälle) in Wien stieg 2017 im Vergleich zum Jahr davor (2016: 135 Fälle). Die häufigsten anerkannten Berufskrankheiten in Wien waren in weit mehr als der Hälfte aller Fälle die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit (91 Fälle), danach folgen Hauterkrankungen (22 Fälle) und asbestbedingte Krebserkrankungen (Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf) (21 Fälle).

Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die AUVA hat mit ihren Maßnahmen im Bereich der Prävention und der hervorragenden Unfallversorgung wesentlich dazu beigetragen, nicht nur die Zahl der Arbeitsunfälle, sondern auch die damit verbundenen Krankenstandstage zu reduzieren.

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