Die Unfallrate in Österreich ist 2017 neuerlich gesunken und hat damit einen historischen Tiefststand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1948 erreicht – und das bei steigenden Beschäftigungsverhältnissen. Auch in Niederösterreich setzt sich dieser Trend fort.

In Niederösterreich gab es 2017 12.336 Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen (ohne Wegunfälle), das sind im Vergleich zum Jahr davor um 57 Arbeitsunfälle weniger. Gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigungsverhältnisse um rund 1,7 Prozent gestiegen. Auf 1.000 Beschäftigte kamen in Niederösterreich letztes Jahr durchschnittlich 22,75 Arbeitsunfälle (2016: 23,23). Damit liegt die Unfallrate auch unter dem österreichischen Durchschnitt, der mit 24,27 den historischen Tiefststand von 2016 neuerlich unterschritten hat. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, so ist die Unfallrate in Niederösterreich von 25,25 auf 22,75 gesunken.

 

Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen gesunken

Die Dauer des Krankenstands nach einem Arbeitsunfall ist 2017 neuerlich gesunken: Durchschnittich beträgt die Anzahl der Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen in Niederösterreichs Betrieben 16,24 Tage (2016: 16,79 Tage). 2015 betrug die durchschnittliche Krankenstandsauer noch 18,88 Tage. Innerhalb von zwei Jahren haben sich die Krankenstände nach Arbeitsunfällen signifikant verkürzt, und zwar um 2,64 Tage. Abgesehen vom Leid der Betroffenen, stellen lange Krankenstände vor allem für kleinere Betriebe eine finanzielle Belastung dar. Auch die Produktivität leidet, wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin infolge eines Arbeitsunfalls längere Zeit ausfällt.

 

Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Arbeitsunfälle in niederösterreichischen Betrieben ereigneten sich im Handel (Einzel- und Großhandel): 2.801 Arbeitsunfälle, das sind rund 22,7 Prozent aller Arbeitsunfälle in Niederösterreichs Betrieben. Dahinter folgen die „Herstellung von Waren (Produktion)“ mit 2.570 Arbeitsunfällen sowie das „Bau- und Baunebengewerbe“ mit 2.097 Arbeitsunfällen.

Die häufigsten Unfallursachen waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (4.998 Arbeitsunfälle), „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie z. B. unkoordinierte Bewegungen, Anstoßen oder Zusammenstoßen (2.271 Arbeitsunfälle) sowie „Sturz und Absturz“ von Personen (2.228 Arbeitsunfälle).

 

Berufskrankheiten: Gehör und Haut besonders betroffen

Insgesamt wurde in Niederösterreich 2017 in 160 Fällen eine Berufskrankheit anerkannt, in mehr als der Hälfte aller Fälle handelte es sich dabei um die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit (86 Fälle), danach folgen Hauterkrankungen (18 Fälle) und asbestbedingte Krebserkrankungen (Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf) (14 Fälle).

Gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein wichtiger Erfolgsfaktor. Die AUVA hat mit ihren Maßnahmen im Bereich der Prävention und der hervorragenden Unfallversorgung wesentlich dazu beigetragen, nicht nur die Zahl der Arbeitsunfälle, sondern auch die damit verbundenen Krankenstandstage zu reduzieren.

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