Die AUVA-Arbeitsunfallstatistik 2019 zeigt: Die Unfallrate bleibt auf Rekordtief und ist in Österreich im Vergleich zum Vorjahr sogar noch leicht gesunken.

Mit zahlreichen Präventionsmaßnahmen trägt die AUVA dazu bei, die Arbeitswelt in Österreich sicherer zu machen. „Seit den 1990er Jahren wurden durch unsere intensive Präventionsarbeit die Arbeitsunfälle fast halbiert. Auch die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll die Wirksamkeit der Maßnahmen“, so AUVA-Generaldirektor Mag. Alexander Bernart anlässlich der Veröffentlichung der AUVA-Unfallstatistik 2019.

 

Im Jahr 2019 wurden von der AUVA 161.236 Schadensfälle anerkannt, davon 105.449 Arbeitsunfälle Erwerbstätiger, 54.589 Unfälle von in Ausbildung Befindlichen und 1.198 Fälle von Berufskrankheiten. Die Gesamtzahl der Schadensfälle 2019 enthält über alle Versicherungsarten insgesamt 145.656 Arbeitsunfälle und 14.382 Wegunfälle, das sind Unfälle, die auf dem Weg zur oder von der Arbeitsstelle passieren.

 

Arbeitsunfälle gesunken, Berufskrankheiten wieder auf Niveau von 2017

Die Zahl der Arbeitsunfälle Erwerbstätiger fiel damit im Vergleich zum Jahr 2018 um 941 (- 0,9 Prozent). Hingegen stieg die Zahl der Unfälle von Schülern, Studierenden und Kindergartenkindern im verpflichtenden Kindergartenjahr (+1,5 Prozent) und die der Berufskrankheiten (+5,1 Prozent). Die Berufskrankheiten erreichten mit 1.198 Fällen nach einem Rückgang im Jahr 2018 wieder das Niveau von 2017 (1.195 Fälle).

 

Die Unfallrate auf 1.000 unselbständige Beschäftigungsverhältnisse betrug 2019 23,96 für die Arbeitsunfälle ohne Wegunfälle – im Jahr davor lag sie bei 24,38. Die Unfallrate auf 1.000 Dienstnehmer (ebenfalls ohne Wegunfälle) erreichte 2019 27,38 (2018: 28,06).

„Seit den 1990er Jahren wurden durch unsere intensive Präventionsarbeit die Arbeitsunfälle fast halbiert. Auch die aktuellen Zahlen belegen eindrucksvoll die Wirksamkeit der Maßnahmen.“

 

Alexander Bernart, AUVA-Generaldirektor

Die unfallträchtigsten Sektoren und Berufe

Die höchste Unfallrate verzeichnete einmal mehr der Bausektor, nämlich 64,3 Arbeitsunfälle pro 1.000 Beschäftigungsverhältnisse, gefolgt von Wasserversorgung und Abfallentsorgung (52,4). In absoluten Zahlen betrachtet, steht wie schon 2018 die Produktion („Herstellung von Waren“) mit 18.624 Arbeitsunfällen an erster Stelle, 17.455 Arbeitsunfälle ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe.

 

Die häufigsten Unfallursachen waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (33.643 Arbeitsunfälle), „Sturz und Absturz“ (18.865 Arbeitsunfälle) sowie „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie zum Beispiel unkoordinierte Bewegungen, Zusammenstöße oder Treten auf scharfe Gegenstände (17.669 Arbeitsunfälle).

Berufskrankheiten: Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen weiterhin an der Spitze

Bei den anerkannten Berufskrankheiten (insgesamt 1.198 Fälle) liegt, wie schon in den Vorjahren, die Schwerhörigkeit durch Lärm mit 697 Fällen (2018: 640) an der Spitze, gefolgt von Hauterkrankungen mit 109 Fällen (2018: 124) und 103 asbestbedingten Erkrankungen von Lunge, Kehlkopf oder Rippenfell (2018: 108). Die aktuellen Asbesterkrankungen sind meist Spätfolgen einer lange zurückliegenden Asbestexposition, nachdem die Verwendung des Materials in Österreich seit 1990 verboten ist. Zur Nachsorge für ehemals Asbestexponierte initiierte die AUVA 2004 ein österreichweites Programm.

 

Obmann Watz abschließend:

„Als AUVA werden wir in unserer Präventionsarbeit weiter nicht lockerlassen – denn jeder Arbeitsunfall und jeder Fall einer Berufskrankheit ist einer zu viel. So verhindern wir mit jedem verhüteten Schadensfall nicht nur menschliches Leid, sondern reduzieren auch die finanzielle Belastung für Unternehmen, Gesundheitswesen und die Volkswirtschaft als Ganzes.“

 

Mario Watz, Obmann der AUVA