… Gedanken einer Nestschaukel

(Foto: Lena Svensson / pixabay)

Als Nestschaukel bin ich bei den meisten Kindern sehr beliebt. Wer mich von den Erwachsenen nicht kennt: ich bin auf vielen Kinderspielplätzen zu finden und biete Kindern Schaukelerlebnisse der besonderen Art. Kinder finden mich super, da sie in meinem großen Korb nicht nur alleine, sondern auch gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden schaukeln können. Und wenn ein Kind mal nicht schaukeln möchte, ist mein Korb ein idealer Ort für sie, um sich hineinzulegen und einfach ein bisschen zu träumen und zu entspannen …

 

Oft fragen sich Erwachsene, die sich um mich herumbewegen, wofür ich eigentlich gut bin, ob das Schaukeln wirklich so wesentlich für die kindliche Entwicklung ist und warum ich so beliebt bei den Kindern bin. Immer diese Zweifel … Schaut doch einfach mal euren Kindern zu! Bei mir können die Kinder entweder im Sitzen oder im Liegen schaukeln. Diese Bewegung ist wesentlich für die Entwicklung ihres Gleichgewichtssinnes. Dadurch lernen Kinder ihre eigenen Bewegungen zu koordinieren, sie erlangen ein positives Körpergefühl und ihre Konzentrationsfähigkeit wird auch noch gefördert. Aus meiner Sicht ist Schaukeln für eine gesunde Entwicklung unabdingbar! Denn Kinder mit einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn weisen nicht nur eine bessere Motorik auf, sondern auch eine bessere Konzentrationsfähigkeit und eine längere Aufmerksamkeitsspanne, was positive Auswirkungen auf die Lernfähigkeiten hat. Jedes Kind bevorzugt auch einen anderen Schaukelreiz – ob gemütlich, wiegend, schnell, noch schneller oder richtig wild – als Korbschaukel kann ich auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder sehr gut und flexibel eingehen.

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Damit ich eure Kinder schaukeln und ihr euch in Sicherheit wiegen könnt, solltet ihr jedoch folgende Regeln unbedingt beachten:

  • Ich bin zwar sehr stark, aber leider nicht unbegrenzt belastbar: Stellt deshalb bitte klare Regeln auf, wie viele Kinder maximal gemeinsam in meinem Korb sitzen dürfen, damit meine Höchstgewichtsgrenze nicht überschritten wird.
  • Zeigt den Kindern, wo sie sich an mir festhalten können und wie sie sicher in den Korb gelangen und auch wieder aussteigen können!
  • Damit die Kinder beim Schaukeln nicht aus mir rausfallen, empfehle ich euch mit ihnen zu besprechen, welche Verhaltensregeln unbedingt einzuhalten sind.
  • Kontrolliert bitte auch immer meine Seile, die Sicherungskette, die Halterung, … Ich werde leider nicht jünger und da kann es schon vorkommen, dass eine meiner Sicherungsketten reißt und auf den Rücken eines Kindes fällt. Dass ich ein Kind verletze und es weinen sehe, ist für mich unerträglich! Daher ist es so wichtig, dass ich immer eine erwachsene Person an meiner Seite habe, die alles im Blick behält und notfalls Verletzungen versorgen, Tränen trocknen und Trost spenden kann.
(Foto: feeeling_blue / pixabay)
  • Achtet auch darauf, dass Kinder nicht aus meinem Korb springen. Ein paar meiner Korbschaukel-Freunde haben mir erzählt, dass sie schon einige Unfälle miterleben mussten, wenn Kinder im vollen Schwung abgesprungen sind: Meistens ging dies mit Brüchen von Elle, Speiche, Oberarm oder mit Verletzungen des Oberschenkels einher. Hin und wieder passierte es auch, dass sich die Kinder durch den Aufprall am Boden das eigene Knie ins Kiefer gestoßen haben, wodurch schon einige Zähne in Mitleidenschaft geraten sind.
  • Macht die Kinder auch unbedingt darauf aufmerksam, immer genügend Abstand zu mir zu nehmen, wenn sie nicht selber schaukeln. Das gilt für Kinder, die einfach an mir vorbeigehen, ebenso wie für jene, die andere Kinder in der Nestschaukel antauchen. Wenn ich einmal voll in Fahrt bin und mein Korb zurückschaukelt, kann ich leider nicht kontrollieren, wie nahe die nicht schaukelnden Kinder an mir dran sind. Und dann kann es sein, dass ich ihnen unabsichtlich einen Stoß auf den Oberkörper oder ins Gesicht versetze. Da ich doch sehr schwere Bänder, Seile und Ketten habe, gab es aufgrund meiner Masse leider auch schon die ein oder andere blutige Nase. Und weil ich einfach kein Blut sehen kann, müsst ihr mir da unbedingt helfen!
  • Aber es ist gar nicht schwer: Erklärt den Kindern, worauf es beim Schaukeln mit mir ankommt und worauf sie achten sollen. Die Kleinen sind auf Zack – die schaffen das schon! Und wenn immer eine Aufsichtsperson bzw. eine erwachsene Person dabei ist, die die Kinder und mich beobachtet, ist nicht nur die Aufsichtspflicht für die Kinder gewährleistet – sondern die Kinder und ich können beruhigt schaukeln und Spaß haben!

 

Ich denke, ich habe euch nun das Wesentlichste von mir erzählt und hoffe, dass ich euch vermitteln konnte, wie wertvoll ich für die Kinder und deren Entwicklung bin. Und wenn ihr noch weitere Fragen zur Sicherheit im Kindergarten habt, könnt ihr die Präventionsexpertinnen und -experten der AUVA kontaktieren. Schreibt Ihnen einfach eine E-Mail an sichereswissen@auva.at und sagt ihnen, dass ich euch schicke, dann wissen Sie Bescheid!

 

Ich freue mich, wenn ich euch und die Kinder mal auf einem Spielplatz sehe!

Bis dahin, passt auf euch auf!

Eure Nestschaukel