Neben Schnittverletzungen stellen vor allem Verbrennungen und Verbrühungen durch heiße Oberflächen oder Flüssigkeiten typische Gefährdungen für das Personal in der Küche dar. Damit in der Hektik des Küchen-Alltags die Arbeitssicherheit nicht zu kurz kommt, sollten wesentliche Sicherheitstipps befolgt werden.

Stress und Zeitdruck gehören im Küchenbetrieb zum Alltag. Wenn bei der Speisenzubereitung oder der Essensausgabe alles schnell gehen muss, steigt aber auch das Risiko, sich an heißen Oberflächen zu verbrennen oder sich mit heißen Flüssigkeiten zu verbrühen. Überall, wo gekocht, gebraten, gebacken oder frittiert wird, gibt es jede Menge Gefahrenquellen, die rasch zu Verletzungen führen können. Verbrennungen oder Verbrühungen von Händen, Unterarmen oder Oberschenkeln sind da leider keine Seltenheit.

Heiße Gefahrenquellen

Zu den typischen Verbrennungsgefahren in der Küche zählen:

  • Heiße Oberflächen: Die Berührung heißer Oberflächen beim Hantieren mit Töpfen, Pfannen, Backblechen, etc. oder z. B. beim Bedienen von Herdplatten, Heißluftöfen oder Gasgrillern kann zu schmerzhaften Verbrennungen führen.
  • Heiße Flüssigkeiten: Spritzer von heißem Wasser, Suppen oder Saucen sowie herausschwappendes Fett aufgrund ruckartiger Pfannenbewegungen sind sehr schmerzhaft. Wird Speisefett in der Pfanne überhitzt, kann dieses Feuer fangen.
  • Heißer Dampf: Ob bei kochenden Flüssigkeiten, Dampfgarern, Druckkochtöpfen, oder beim Abseihen: entweichender heißer Wasserdampf kann zu schweren Verbrühungen führen.
  • Offene Flammen: Die größten Temperaturen, und somit die schwersten Verbrennungen, entstehen bei offenen Flammen (z. B. Gasherd, Flüssiggas-Kocher, aber auch bei Fettbränden).

Tipps für einen sicheren Küchenalltag

Regelmäßige Unterweisungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sicherem Verhalten in der Küche, Schulungen für den Umgang mit brennbaren Stoffen und das richtige Verhalten und Handeln bei Bränden in der Küche sind wichtige Präventionsmaßnahmen, um Verletzungen vorzubeugen. Folgende Praxistipps sollen dazu beitragen, den Arbeitsalltag in der Küche sicherer zu machen:

(maximal ¾ voll), um beim späteren Hantieren mit den Töpfen keine heiße Flüssigkeit zu verschütten.

Insbesondere auf Füllmenge, Temperatur und das automatische Abschalten von ausschwenkbaren Heizungen achten.

Speisefett kann in wenigen Minuten überhitzen und sich selbst entzünden.

Man kann es in den vom Hersteller dafür vorgesehenen Behälter ablassen. Vor dem Abtransport sollte man es aber auf alle Fälle auskühlen lassen.

In das heiße Fett gegossenes Wasser verdampft schlagartig und reißt das heiße Fett in die Luft. Die Folge: schwerste Verbrennungen.

Bei längeren Strecken, und insbesondere bei Treppen, dicht verschlossene Gefäße verwenden.

(z. B. beim Herausnehmen von Speisen aus hohen Konvektomaten oder bei großen Filterkaffeeautomaten). Beim Hantieren mit heißen Flüssigkeiten muss immer Sichtkontakt mit der Flüssigkeitsoberfläche bestehen. Ist dies nicht möglich, sollte man z. B. einen größeren Kollegen holen. In der Planung ist bereits zu berücksichtigen, dass bei Geräten zum Kochen und Wärmen die maximale Einschubhöhe nicht über 1,60 m liegt.

Insbesondere bei älteren Geräten kommt es gelegentlich vor, dass die Verriegelung sich noch unter Restdruck öffnen lässt. Es ist empfehlenswert, Druckkochkessel jährlich überprüfen zu lassen.

Wenn doch einmal etwas passiert ist:

  • Sofortige Kühlung der Wunde mit handwarmem und sauberem Wasser.
  • Falls erforderlich, sterilen Verband anlegen.
  • Bei Blasenbildung ist ein unverzüglicher Arztbesuch notwendig. Brandblasen wegen Infektionsgefahr nicht selbst öffnen.
  • Keine „Hausmittel“ (Salben, Puder, Sprays etc.) verwenden.Tetanus-Impfschutz beachten: Liegt die letzte Impfung mehr als 10 Jahre zurück, ist eine Auffrischung unbedingt erforderlich.

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