Gemeinsam mit AUVA, KFV und Polizei setzt die Stadt Eisenstadt auf Temporeduktion, Verkehrsberuhigung und einen rücksichtsvollen Umgang aller Verkehrsteilnehmer:innen untereinander. Gestern erfolgte der Startschuss für die zweite Phase der Sicherheitsaktion.

Fototermin in Eisenstadt, v.l.n.r.: G. Hauer, P. Engelbrechtsmüller, T. Steiner und C. Feymann mit Kindern des Horts (Foto: Stadt Eisenstadt)

Mehr als 80 Prozent der Gemeindestraßen in Eisenstadt sind 30er Zonen. Das geringere Geschwindigkeitsniveau bietet günstige Voraussetzungen für ein sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr. Damit das funktioniert, lautet das Motto jedoch: Rücksicht nehmen! Die Stadt Eisenstadt startete daher im vergangenen Herbst gemeinsam mit Polizei, AUVA und KFV eine Kampagne für mehr Achtsamkeit im Straßenverkehr. Im Zentrum steht dabei – neben der Verkehrsberuhigung und der Reduktion des Tempos – der rücksichts- und respektvolle Umgang der Verkehrsteilnehmer:innen untereinander. Heute erfolgte der Startschuss für die zweite Phase der Sicherheitsaktion: Geschwindigkeitsmessungen für Radfahrer:innen auf der Fußgängerzone, Aktion „Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“ gemeinsam mit den Schulkindern sowie eine neue Plakatwelle.

 

„Das Thema überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit haben wir auch deshalb wieder gewählt, weil es nach wie vor eine der Hauptunfallursachen auf den Straßen ist. Jedes Unfallopfer ist eines zu viel. Verkehrssicherheit ist eine permanente Aufgabe und Herausforderung, zu der auch effektive Bewusstseinsbildung gehört“, so Bürgermeister Thomas Steiner. Eine Verlangsamung des Verkehrs im innerstädtischen Bereich dient aber nicht nur der Erhöhung der Verkehrssicherheit. Sie trägt zudem zu einer Reduktion der Lärmbelastung und einer Minimierung von Luftschadstoffen bei. Die Stadt Eisenstadt hat in den vergangenen Jahren deswegen nahezu das gesamte Stadtgebiet konsequent zur Tempo-30-Zone erklärt. Dieses Engagement wurde 2021 mit dem Verkehrssicherheitspreis Aquila honoriert. Auf diese Weise wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität erhöht, ohne die Mobilität des motorisierten Verkehrs übermäßig einzuschränken. Besonders schwächere Verkehrsteilnehmer:innen profitieren – denn Straßen mit niedrigem Tempolimit bieten auch optimale Bedingungen für Radfahrende und zu Fuß Gehende. Seitens der Bevölkerung wurde das Konzept äußerst positiv aufgenommen – kein Wunder, denn: „Die Reduktion des Tempos hat ein Mehr an Lebensqualität mit sich gebracht. Davon profitieren schlussendlich alle – nicht nur unsere Bewohner*innen, sondern auch Stadtbesucher*innen, Ladenbesitzer*innen und Gastronomen,“ ist Bürgermeister Thomas Steiner überzeugt. Das geringere Geschwindigkeitsniveau bietet somit günstige Voraussetzungen für ein sicheres Miteinander aller Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr. Damit das auch wirklich funktioniert, lautet das Motto jedoch: Wer achtsam ist, rettet Leben!

Fototermin in Eisenstadt, v.l.n.r.: T. Steiner, C. Feyman, P. Engelbrechtsmüller und G. Hauer mit Kindern des Horts (Foto: Stadt Eisenstadt)

Bewusstsein schaffen auf allen Ebenen

Herzstück der zweiten Phase der Sicherheitsaktion ist die Plakatserie zum Thema „Achtsamkeit im Straßenverkehr“. Begleitend führt das KFV im Aktionszeitraum in Kooperation mit der AUVA an allen Volksschulen in Eisenstadt die Aktion „Nimm dir Zeit für meine Sicherheit“ durch, wo Kinder gemeinsam mit der Exekutive die Geschwindigkeit der Autofahrer kontrollieren und hierbei – je nachdem ob sich der Lenkende an die geltenden Limits hält – süße Äpfel oder saure Zitronen verteilen. „Mit der Aktion erfüllen wir zwei wichtige Aufgaben: Erstens lernen Schulkinder das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmenden richtig einzuschätzen und zweitens übernehmen die Schulkinder gleichzeitig die Verkehrserziehung der Erwachsenen“, so Peter Engelbrechtsmüller, Vorsitzender der AUVA-Landesstelle Wien. „Von der Polizei für ein Fehlverhalten angehalten zu werden, ist eine unangenehme Sache. Bittet jedoch gleich eine ganze Klasse von Schulkindern um mehr Rücksicht, so werden die Lenkenden aus der täglichen Routine wachgerüttelt und sind dann – hoffentlich – nachhaltig aufmerksamer und gemäßigter unterwegs“, so Günter Hauer, Stadtpolizeikommandant.

Tempolimits gelten auch bergab – „RADar“ für die Fußgängerzone

Auch wenn es noch so angenehm erscheinen mag, das Rad ohne Kraftanstrengung bergab laufen zu lassen – Tempolimits gelten unabhängig von Straßenneigungen. Um Radfahrende in der abschüssigen Fußgängerzone Eisenstadts auf die gesetzlich vorgegebene Schrittgeschwindigkeit zu erinnern, führt das KFV in Eisenstadt zudem die Aktion „Mobile Tempoanzeige für Radfahrer*innen“ durch. „Ein XXL-Pfeil mit integrierter Tempoanzeige zeigt die gefahrenen Geschwindigkeiten und appelliert an die Eigenverantwortung der Radfahrenden, sich an die in der Fußgängerzone vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit von 5 km/h zu halten“, so KFV-Experte Mag. Christoph Feymann über die Aktion.

RADar in der Eisenstädter Fußgängerzone (Foto: Stadt Eisenstadt)