Licht und Beleuchtung haben nicht nur Auswirkungen auf unsere Leistungsfähigkeit, sondern auch Einfluss auf Fehlerhäufigkeit und Wohlbefinden.

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Um gut zu sehen, brauchen Menschen gutes Licht. Dieses Licht kann entweder die Sonne als natürliche Quelle („Belichtung“) sein oder eine künstlich geschaffene Quelle („Beleuchtung“). Auch bei der Arbeit spielen die Lichtverhältnisse eine wichtige Rolle, denn Licht kann sich auf die Arbeitsleistung ebenso auswirken wie auf die Fehlerhäufigkeit. So findet man in der Literatur Hinweise darauf, dass rund 30 Prozent aller Unfälle einen direkten oder indirekten Zusammenhang mit mangelhafter Beleuchtung aufweisen.

 

Schlechte Beleuchtung führt zu höherer Fehlerhäufigkeit

Zu dunkle Arbeitsplätze, die uns Objekte schlecht unterscheiden lassen, erhöhen die Fehlerhäufigkeit. Gleiches gilt auch bei Blendungen oder Reflexionen, die durch zu helle Fenster oder Wände entstehen können – z. B. auf Bildschirmen. Daher müssen Arbeitsräume laut Gesetz

  • möglichst gleichmäßig natürlich belichtet sein,
  • über Lichteintrittsflächen mit Sichtverbindung ins Freie verfügen und zudem
  • mit einer möglichst gleichmäßigen, ausreichenden künstlichen Beleuchtung ausgestattet sein.

 

Anpassung der Beleuchtung an Tätigkeiten

Die Stärke von Licht und Beleuchtung wird in Lux gemessen. Während sie an einem sonnigen Sommertag im Freien rund 100.000 Lux beträgt, sind es an einem trüben Wintertag nur circa 5.000 Lux. In Arbeitsräumen muss die Beleuchtungsstärke mindestens 100 Lux betragen, sie muss aber zusätzlich an die Sehaufgabe angepasst werden. Während ein gut beleuchtetes Büro mindestens 500 Lux am Arbeitsplatz aufweisen muss, brauchen Prüf- und Kontrollarbeitsplätze hingegen zumeist deutlich mehr Beleuchtung.

 

Arbeitsplätze, die sehr hohe Anforderungen an unsere Augen stellen, wie etwa die Bildschirmarbeitsplätze, sind unbedingt so einzurichten, dass Blendungen und störende Reflexionen auf dem Bildschirm und anderen Arbeitsmitteln durch Lichtquellen – auch bei leicht wechselnden Arbeitshaltungen – vermieden werden. Denn Reflexionen oder Blendungen durch Licht werden nicht nur als sehr unangenehm erlebt, sondern führen auch zu gesundheitlichen Problemen der Augen und können sich ungünstig auf die Körperhaltung auswirken. Die ständigen, oft unmerklichen Anpassungen der Augen an die unterschiedlichen Helligkeiten am Arbeitsplatz und dessen Umgebung können zu einer Überlastung der Augenmuskeln führen. Trockene Augen, Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen können dann die Folge sein.

 

Bei der Aufstellung des Bildschirms gilt es darauf zu achten, dass die Blickrichtung annähernd parallel zu den Fensterflächen gerichtet ist, und der Hauptlichteinfall möglichst im rechten Winkel zur Blickrichtung erfolgt. Ist dies nicht möglich (z. B. im Homeoffice), wird bei einem Lichteinfall von hinten (Fenster im Rücken) Zusatzbeleuchtung und Verschattung empfohlen, um Blendeffekte und Reflexionen zu verringern. Ist die Fensterfläche direkt hinter dem Bildschirm angeordnet, bietet es sich an, diese von unten nach oben zu verschatten, z. B. mittels Plissée oder Faltrollo. Dadurch werden die Kontraste zwischen Bildschirm und Fensterfläche geringer, während der Raum selbst trotzdem ausreichend beleuchtet bleibt.

 

Lichtbedarf steigt im Alter

Auch das Alter spielt bei Licht und Beleuchtung eine gewisse Rolle, denn mit zunehmendem Alter steigt der Lichtbedarf deutlich an. Etwa ab dem 40. Lebensjahr beginnt bei allen Menschen eine spürbare, langsam anwachsende Verschlechterung der Sehleistung und die Blendempfindlichkeit erhöht sich. Mit rund 50 Jahren vermindert sich die Sehschärfe deutlich und mit fortschreitendem Alter kommen weitere Einschränkungen hinzu – diese Veränderungen sind jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ergonomisch sehr gut gestaltete Arbeitsplätze sind für alle Altersstufen geeignet und bewirken, dass die Arbeitsleistung aufgrund dieser körperlichen Veränderungen in keinem Alter beeinträchtigt wird.

 

Licht und Wohlbefinden

Eine gute Lichtstimmung kann zusätzlich unsere Umgebung angenehm erscheinen lassen sowie Wohlbefinden und Motivation bei der Arbeit fördern. Viele Unternehmen nutzen eine entsprechende Farb- und Lichtumgebung für Arbeits- und Pausenräume, um durch die Wirkung des Lichts sowohl das Leistungsvermögen als auch den Erholungseffekt der Beschäftigten zu unterstützen.

Weitere Infos zum Thema:

 

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