Um Präventionsmaßnahmen zielgerichtet einsetzen zu können, muss man wissen, wo sinnvoller Weise anzusetzen ist.

Die Anzahl der Arbeitsunfälle zu reduzieren, um menschliches Leid zu verhindern, ist ein wesentlicher Aspekt der Präventionsarbeit. Daher sind Analysen des Unfallgeschehens sehr wichtig. Es reicht aber nicht aus, sich nur die Anzahl der Arbeitsunfälle anzusehen. Auch die Schwere dieser Unfälle, die dabei verwendeten Arbeitsmittel sowie die Kosten, die aufgrund eines Arbeitsunfalles für den Betrieb, die AUVA oder die Volkswirtschaft entstehen, spielen eine wesentliche Rolle und geben wichtige Hinweise für die Prävention.

Analyse für gezielte Maßnahmensetzung

Ein Präventionsexperte der AUVA-Landesstelle Wien hat daher das Unfallgeschehen in der Metallbranche genauer unter die Lupe genommen. Es wurde nicht nur ausgewertet, in Verbindung mit welchen Arbeitsmitteln die meisten bzw. kostenintensivsten Arbeitsunfälle passieren, sondern auch die lebenslangen Kosten in Verbindung mit diesen Arbeitsunfällen analysiert. In einer multivariablen Bewertung über die Häufigkeit der Arbeitsunfälle und die Höhe der Unfallfolgekosten wurde über einen Zeitraum von drei Jahren der Durchschnitt anerkannter (meldepflichtiger) Arbeitsunfälle Erwerbstätiger mit ortsfesten und ortsveränderlichen Maschinen und Ausrüstungen berechnet. Die Idee dahinter: herauszufiltern, welche die gefährlichsten Arbeitsmittel in der Metallbranche sind, um für den Umgang mit diesen gezielte Präventionsmaßnahmen setzen zu können.

Schwerpunkt: gefährliche Arbeitsmittel

Aufgrund der Arbeitsunfall-Statistik der AUVA konnten für die Metallbranche die „Top 9 der gefährlichsten Arbeitsmittel“ ermittelt und in folgende 4 Cluster eingeteilt werden:

  • Pressen zur Metallbearbeitung (alle Bauarten – z. B. zum Biegen, Kanten, Sikken, Tiefziehen, Prägen, Stanzen, Laschen)
  • Walzen (Kalander, Warm- und Kaltwalzen, Richtwalzen)
  • Rotierende Maschinen (Arbeitsmittel zum Drehen, Bohren, Fräsen, Sägen)
  • Hitze erzeugende bzw. heiße Gerätschaften (Brennöfen, Gießereiöfen)

Die Analyse hat zudem ergeben, dass Arbeitsunfälle in Verbindung mit den „Top 9 der gefährlichsten Arbeitsmittel“ in der Metallbranche 46 % der „lebenslangen Kosten“ verursachen. Das sind Kosten, die bis zum Lebensende der Verunfallten voraussichtlich entstehen. Dazu zählen z. B. monatlich ausbezahlte Unfallrenten, Heil- und Rehabilitationskosten, Kosten für Unfallheilbehelfe oder Körperersatzstücke inkl. deren Wartung und Ersatz.

Präventionsberatung für mehr Sicherheit

Da in der Prävention solcher Arbeitsunfälle großes Potenzial vorhanden ist, legt das Präventionsteam der AUVA-Landesstelle Wien bei der Präventionsberatung von Betrieben in der Metallbranche einen zusätzlichen Beratungsschwerpunkt auf den sicheren Umgang mit diesen gefährlichen Arbeitsmitteln. Betriebe sollen noch gezielter unterstützt werden, um präventiv gegen künftige Arbeitsunfälle vorzugehen.

Bei Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stehen Ihnen die Präventionsexpertinnen und -experten der AUVA gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

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