Im Straßenverkehr gibt es viele Eindrücke, von denen sich Kinder ablenken lassen. Doch Ablenkung gilt als häufigste Unfallursache. Worauf Eltern beim Schulwegtraining besonders achten sollten, und wie Routinen zur Verkehrssicherheit des Kindes beitragen, erfahren Sie hier.

Ablenkung ist die häufigste Unfallursache im Straßenverkehr. Besonders Kindern fällt es aber schwer, sich permanent auf die Herausforderungen des Straßenverkehrs zu konzentrieren. Sie lassen sich stark durch Umweltreize und Stimmungen ablenken: Das Kätzchen auf der Hausmauer, das neue Spiel, über das erzählt werden möchte, oder der beste Freund auf der anderen Straßenseite – alles ist spannender als der Straßenverkehr. Was Erwachsene oft nicht bedenken: Erst ab ca. acht Jahren können sich Kinder über längere Zeit hinweg auf den Straßenverkehr, beispielsweise auf den Schulweg, konzentrieren. Völlig ausgebildet ist diese Fähigkeit jedoch erst im Alter von ca. 14 Jahren.
Routinen entwickeln und viel üben
Bei der Verkehrserziehung mit Ihrem Kind ist es daher wichtig, Automatismen zu entwickeln. Dabei handelt es sich um Verhaltensweisen, die in „Gefahrenmomenten“ ohne bewusste und Zeit raubende Überlegungen automatisch ausgelöst werden und grundsätzlich auch bei Ablenkung greifen. Dazu zählen an erster Stelle „das Halt am Gehsteigrand“ (siehe Schulwegtraining: Gezielte Bewegung macht sicher) und „das bewusste Schauen“ (siehe Schulwegtraining: Augen auf!) – diese sollten vom Kind verinnerlicht werden und ohne jegliches Nachdenken funktionieren, ähnlich wie beim Fußabstreifen vor dem Betreten der Wohnung. Das richtige Verhalten im Straßenverkehr sollte bei Ihrem Kind auch bei möglichen Ablenkungen „automatisch“ ablaufen. Nutzen Sie daher jede Gelegenheit, wenn Sie mit Ihrem Kind im Straßenverkehr unterwegs sind, um das Halten und Schauen mit Ihrem Kind zu üben.

Smartphone – Risikofaktor im Straßenverkehr
Ein Blick auf das Smartphone – auch wenn er noch so kurz ist – kann gefährlich werden. Smartphones und andere elektronische Geräte lenken vom Verkehrsgeschehen ab und sollten besser in der Schultasche bleiben. Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber und treffen Sie Vereinbarungen, wann es das Smartphone benutzen darf und wann nicht. Auch Ihre Vorbildwirkung ist wichtig: Lassen Sie die Finger vom Smartphone, wenn Sie mit Ihrem Kind unterwegs sind, oder nutzen Sie es nur an sicheren Stellen. Verwenden Sie das Smartphone keinesfalls, wenn Sie die Straße überqueren.

Nicht zu unvorsichtigem Verhalten verleiten
Falls Sie Ihr Kind von der Schule abholen, warten Sie nicht auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite. Die Freude, Sie zu sehen, könnte Ihr Kind das Gelernte „vergessen“ lassen, so dass es losläuft, ohne zu schauen. Das gilt auch für Geschwisterkinder, die oft beim Abholen dabei sind und vor lauter Vorfreude dem Bruder / der Schwester entgegenlaufen könnten – also auch auf diese achten!
Gefühle lenken ab
Angst, Wut oder Trauer können zu unkonzentriertem Verhalten im Straßenverkehr führen. Auch wenn Ihr Kind den Schulweg schon sicher beherrscht, ist es ratsam, es bei solch starken Gefühlslagen zur Schule zu begleiten. Auch Stress und Zeitdruck haben am Schulweg nichts verloren: Achten Sie daher darauf, dass Ihr Kind rechtzeitig von zu Hause weggeht.
