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Bei den Arbeitsunfällen ist das Burgenland ein echter „Musterschüler“: Trotz Rekordbeschäftigung im Jahr 2018 konnte die Unfallrate neuerlich gesenkt werden. Mit durchschnittlich 18,33 Arbeitsunfällen pro 1.000 Beschäftigungsverhältnissen liegt die Unfallrate deutlich unter der von 2017 (18,54). In absoluten Zahlen verzeichnete die AUVA 2018 1.452 Arbeitsunfälle unselbstständig Erwerbstätiger (ohne Wegunfälle) in burgenländischen Betrieben, um zwei mehr als im Vorjahr. Ein Rückgang zeigte sich bei den Berufskrankheiten. Diese sind im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien um rund 20 Prozent zurückgegangen, österreichweit waren es 5 Prozent.

 

„Ich freue mich über diese gute Bilanz und bedanke mich bei allen, die durch ihren Einsatz in der Praxis dazu beigetragen haben“, sagt Landesstellendirektor Alexander Bernart.

Krankenstandstage trotz Rekordbeschäftigung nur leicht gestiegen

Die Dauer des Krankenstands nach einem Arbeitsunfall ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Gleichzeitig war die Beschäftigung im Burgenland im Fünfjahresvergleich noch nie so hoch (2018: 79.226 Beschäftigungsverhältnisse) und ist seit 2014 um rund 5,7 Prozent gewachsen. Im selben Zeitraum wurde die durchschnittliche Krankenstanddauer um 2,33 Tage reduziert und betrug 2018 im Durchschnitt 18,94 Tage.

 

Berufskrankheiten rückläufig

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten (266 Fälle) im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien (Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland) ist im Vergleich zu 2017 (332 Fälle) um rund 20 Prozent gesunken. Die häufigste Berufskrankheit war mit mehr als der Hälfte aller Fälle die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit (BK 33, 137 Fälle). Mit deutlichem Abstand folgen asbestbedingte Krebserkrankungen von Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf (BK 27b, 45 Fälle) und Hauterkrankungen (BK 19, 29 Fälle). Vor allem bei den Spitzenreitern Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen wurden die größten Rückgänge verzeichnet. Berufsbedingte Hauterkrankungen führen nicht selten dazu, dass Betroffene ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Um das zu verhindern, führt die AUVA seit 2015 ein umfassendes systematisches Präventionsprogramm zur Prävention und Rehabilitation berufsbedingter Hauterkrankungen durch. Frühzeitige Maßnahmen erhöhen die Heilungschancen und damit auch die Möglichkeit für Betroffene, in ihrem Beruf tätig zu bleiben.

 

Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Arbeitsunfälle in burgenländischen Unternehmen ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe: 361 Arbeitsunfälle. Das sind rund 24,9 Prozent aller Arbeitsunfälle in Burgenlands Betrieben. Auf Platz zwei und drei der unfallträchtigsten Branchen folgen die „Herstellung von Waren“ (Produktion) mit 333 Arbeitsunfällen und das „Gesundheits- und Sozialwesen“ (180 Arbeitsunfälle). Im Vergleich der Altersgruppen sind vor allem jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eher gefährdet, einen Arbeitsunfall zu erleiden. Die häufigsten Unfallursachen in Burgenlands Betrieben waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (540 Arbeitsunfälle), „Stürzen“ (307 Arbeitsunfälle) sowie „Unkoordinierte Bewegungen“, wie z. B. Anstoßen oder Zusammenstoßen (252 Arbeitsunfälle).

Weichen für die Zukunft schon heute stellen

Seit ihrer Gründung vor 130 Jahren verfolgt die AUVA das Ziel, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden und die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Diese Aufgabe ist in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt wichtiger denn je. Die Digitalisierung und neue Arbeitsformen stellen neue Anforderungen an Menschen und Unternehmen und bringen geänderte Schutzbedürfnisse mit sich. „Ich sehe es als unsere Aufgabe, die hohe Expertise in der Prävention weiter zu entwickeln und an die neuen Bedürfnisse der Unternehmen und Beschäftigten heranzuführen“, sagt Bernart.

Bei Fragen zu den Themen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stehen Ihnen die Präventionsexpertinnen und -experten der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

Credit: kreatikar/Pixabay; APA-Auftragsgrafik