Die Präventionsmaßnahmen der AUVA zeigen weiterhin Wirkung: So konnte bei den Berufskrankheiten im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien ein Rückgang von rund 20 Prozent verzeichnet werden, österreichweit waren es 5 Prozent. Bei den Arbeitsunfällen blieb die Unfallrate trotz steigender Beschäftigung (0,7 Prozent) annähernd auf dem Rekordtief des Vorjahres. 17.022 Arbeitsunfälle unselbstständig Erwerbstätiger (ohne Wegunfälle) aus Wiener Betrieben wurden 2018 von der AUVA anerkannt. Das bedeutet, dass auf 1.000 Beschäftigungsverhältnisse durchschnittlich 17,66 Arbeitsunfälle kamen, 2017 waren es 17,31.

 

„Ich freue mich über diese gute Bilanz und bedanke mich bei allen, die durch ihren Einsatz in der Praxis dazu beigetragen haben“, sagt Landesstellendirektor Alexander Bernart.

Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen gesunken

Die Dauer des Krankenstands nach einem Arbeitsunfall ist im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken: Durchschnittlich beträgt die Anzahl der Krankenstandstage nach Arbeitsunfällen in Wiener Betrieben 11,46 Tage (2017: 11,91 Tage).

Berufskrankheiten rückläufig

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten (266 Fälle) im Bereich der AUVA-Landesstelle Wien (Bundesländer Wien, Niederösterreich, Burgenland) ist im Vergleich zu 2017 (332 Fälle) um rund 20 Prozent gesunken. Die häufigste Berufskrankheit war mit mehr als der Hälfte aller Fälle die durch Lärm verursachte Schwerhörigkeit (BK 33, 137 Fälle). Mit deutlichem Abstand folgen asbestbedingte Krebserkrankungen von Rippenfell, Lunge oder Kehlkopf (BK 27b, 45 Fälle) und Hauterkrankungen (BK 19, 29 Fälle). Vor allem bei den Spitzenreitern Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen wurden die größten Rückgänge verzeichnet. Berufsbedingte Hauterkrankungen führen nicht selten dazu, dass Betroffene ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Um das zu verhindern, führt die AUVA seit 2015 ein umfassendes systematisches Präventionsprogramm zur Prävention und Rehabilitation berufsbedingter Hauterkrankungen durch. Frühzeitige Maßnahmen erhöhen die Heilungschancen und damit auch die Möglichkeit für Betroffene, in ihrem Beruf tätig zu bleiben.

Gefährlichste Branchen, häufigste Unfallursachen

Die häufigsten Arbeitsunfälle in Wiener Unternehmen ereigneten sich im Bau- und Baunebengewerbe: Mit 2.778 Arbeitsunfällen passierten hier 16,32 Prozent aller Arbeitsunfälle in Wien. Dahinter folgen die Branchen „Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen“ (z. B. Arbeitskräfteüberlassung) mit 2.334 Arbeitsunfällen und „Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ mit 1.882 Arbeitsunfällen. Im Vergleich der Altersgruppen sind vor allem jüngere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zwischen 25 und 34 Jahren eher gefährdet, einen Arbeitsunfall zu erleiden. Die häufigsten Unfallursachen waren „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (5.749 Arbeitsunfälle), „Stürzen“ (3.845 Arbeitsunfälle) sowie „Unkoordinierte Bewegungen“, wie z. B. Anstoßen oder Zusammenstoßen (3.250 Arbeitsunfälle).

Weichen für die Zukunft schon heute stellen

Seit ihrer Gründung vor 130 Jahren verfolgt die AUVA das Ziel, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu vermeiden und die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu fördern. Diese Aufgabe ist in einer sich rasant verändernden Arbeitswelt wichtiger denn je. Die Digitalisierung und neue Arbeitsformen stellen neue Anforderungen an Menschen und Unternehmen und bringen geänderte Schutzbedürfnisse mit sich. „Ich sehe es als unsere Aufgabe, die hohe Expertise in der Prävention weiter zu entwickeln und an die neuen Bedürfnisse der Unternehmen und Beschäftigten heranzuführen“, sagt Bernart.

Bei Fragen zu den Themen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stehen Ihnen die Präventionsexpertinnen und -experten der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

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