Warum Schutz vor der Sonne nicht nur im Sommer wichtig ist, sondern auch schon im Frühjahr.

(Foto: R.Reichhart)

Die UV-Strahlung ist bereits im Frühjahr sehr hoch. Daher ist geeigneter Sonnenschutz schon jetzt wichtig. Wer viel Zeit im Freien verbringt, sollte Haut und Augen unbedingt schützen. Denn ein Zuviel an Sonne kann schwere Folgen haben – oft erst Jahre später.

Warum soll man sich vor der Sonne schützen?

Die für den Menschen unsichtbare Ultraviolett-(UV-)Strahlung schädigt die Haut und das Auge. Der richtige Sonnenschutz ist keineswegs nur für kleine Kinder wichtig – auch im Erwachsenenalter spielt er eine wesentliche Rolle. Die Haut vergisst nicht und vergibt auch nicht! Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, in späteren Jahren an Hautkrebs zu erkranken.

  • Am stärksten ist die UV-Strahlung zwischen 11 und 15 Uhr.
  • Besondere Vorsicht gilt in der Nähe von reflektierenden Oberflächen (Blechdächer, Foliendächer, Schnee, Wasser) – hier ist nicht nur die Haut betroffen, auch die Augen sind gefährdet.
  • In den Bergen ist besondere Vorsicht geboten.
  • Und auch bei bewölktem Himmel ist noch 70 Prozent der UV-Strahlung vorhanden – also auch hier nicht auf Schutzmaßnahmen vergessen! 

Welche Schädigungen gibt es? Wie schauen Schädigungen durch die Sonne aus?

  • Sonnenbrand
  • Hautalterung
  • Hautkrebs
  • Sonnenstich
  • Sonnenallergie z. B. Mallorca-Akne
  • Horn- und Bindehautentzündung
  • Grauer Star

Ärztliche Empfehlung besonders für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Freien arbeiten:

Muttermale einmal jährlich kontrollieren lassen! Hautveränderungen unverzüglich von einem Hautarzt abklären lassen. Keine guten Zeichen sind, wenn ein Muttermal stark vergrößert ist, sich die Farbe verändert hat, es schuppig oder unscharf begrenzt ist. Im fortgeschrittenen Stadium kann es auch bluten und jucken.

Wie kann man sich wirksam schützen?

  • Direkte Sonne meiden
  • Nie länger als unbedingt notwendig in der Sonne bleiben und die Mittagssonne meiden
  • Wenn möglich, flexible Arbeitszeiten nützen
  • Den Arbeitsbereich beschatten (Sonnensegel oder –schirm)
  • Möglichst viel Haut bedecken (Kleidung, Kopfbedeckung, Nackenschutz)
  • Kleidung aus Mikrofaser oder Baumwolle tragen (Mikrofaser erlaubt die Beibehaltung eines angenehmen Körperklimas auch bei warmer Umgebungstemperatur; das Kleidungsstück klebt nicht am Körper)
  • Schutz durch Kleidung gegenüber Schutz durch Creme bevorzugen
  • Unbedeckte/exponierte Körperstellen (Ohren, Nasenrücken, Stirn, Nacken, Lippen, Unterarme) mit Sonnenschutzmitteln eincremen
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden
  • Sonnenschutzbrille tragen
  • Reichlich Wasser trinken (Flüssigkeitszufuhr!!)

 Richtig eincremen – aber wie?

  • Rechtzeitig eincremen. Die Wirkung der Creme setzt erst eine halbe Stunde später ein
  • Ausreichende Menge Sonnenschutzmittel gleichmäßig und auf die Haut auftragen. Beim Auftragen nicht sparen! Auf Nasenrücken, Stirn, Ohren, Nacken und Lippen nicht vergessen
  • Nachcremen ist wichtig! Auch bei Schwitzen nicht auf Nachcremen vergessen!
  • Das Sonnenschutzmittel sollte bereits 20 Minuten vor der Sonnenexposition großzügig aufgetragen werden, damit es in die Haut einziehen kann. Es soll zumindest noch weitere 2-mal täglich auf der sauberen, trockenen Haut aufgetragen werden (z. B. in der Früh, am späten Vormittag und am frühen Nachmittag), um den durch Schweiß und Abrieb verminderten UV-Schutz entgegen zu wirken. Die Schutzzeit verlängert sich durch wiederholtes Auftragen des Sonnenschutzmittels nicht!
  • Die Konsistenz (Creme, Milch, Spray, Gel) sagt nichts über die Qualität eines Sonnenschutzmittels aus.

Auf den Faktor kommt es an – die Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors

Wichtig ist die Eigenschutzzeit, also jene Zeitdauer, die man ungeschützt an der Sonne ohne Schäden verbringen kann. Sie hängt vom jeweiligen Hauttyp ab. Indem man die Aufenthaltsdauer durch die Eigenschutzzeit dividiert, erhält man den notwendigen Lichtschutzfaktor:

Beispiel: Ein Bauarbeiter vom Hauttyp 2 (helle Haut, wenig Sommersprossen, Haarfarbe

blond bis braun, Augenfarbe blau/grün/braun, Eigenschutzzeit ca. 20 Minuten),der 6 Stunden der Sonne ausgesetzt ist, benötigt eine Sonnenschutzcreme mit einem Lichtschutzfaktor von 18 bis 36. Helle Hauttypen brauchen einen höheren Lichtschutzfaktor, dunklere einen niedrigeren. Allerdings kann selbst der dunkelste Hauttyp in Österreich nicht ungeschützt in die Sonne gehen, ohne dabei Gefahr zu laufen, einen Sonnenbrand oder Schäden zu bekommen.

 

Kein Sonnenschutzmittel bietet einen 100-%igen UV-Schutz. Der konkret benötigte Lichtschutzfaktor hangt aber von der UV-Bestrahlung (Bestrahlungsstärke, Bestrahlungsdauer) und dem Hauttyp ab. Der Lichtschutzfaktor gibt jenen Faktor an, um den sich die Eigenschutzzeit der Haut beim Tragen des Sonnenschutzmittels verlängert (unter der Voraussetzung, dass das Sonnenschutzmittel richtig aufgetragen wird). Es ist darauf zu achten, dass das Sonnenschutzmittel sowohl vor UV-A als auch UV-B schützt (der LSF bezieht sich hauptsachlich auf UV-B). Dies ist normalerweise auf der Verpackung des Sonnenschutzmittels angeführt oder durch einen eigenen UV-A-Schutzfaktor gekennzeichnet.

Gefährdete Gruppen: Arbeitnehmer im Freien

Die UV-Strahlung nimmat in unseren Breiten immer weiter zu. Auch die Krebsstatistik zeigt eine Zunahme. Viele Berufsgruppen gehen ihrer beruflichen Tätigkeit größtenteils im Freien nach und sind dabei von früh bis der Sonne ausgesetzt. Für sie wird der UV-Anteil der Sonnenstrahlung zu einer gesundheitlichen Gefährdung. Sonnenbrand, Sonnenstich, Sonnenallergie, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs können die Folge sein. Gerade Bauarbeiter, aber auch alle anderen im Freien tätigen Arbeitnehmer, brauchen spezielle Schutzmaßnahmen, um sich vor den gefährlichen, nicht sichtbaren UV-Strahlen zu schützen. Die Wärme der Sonne können wir spüren, nicht jedoch die UV-Strahlung. Deswegen denken leider viele Arbeitnehmer erst im Hochsommer an Sonnenschutz. Die UV-Strahlung ist jedoch bereits ab April bis Mitte September besonders stark. Wir müssen uns also rechtzeitig – schon im Frühjahr – ausreichend schützen.

Bei Fragen rund um die Themen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz stehen Ihnen die Präventionsexpertinnen und -experten der AUVA jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at