Warum Sonnenschutz für die Haut bereits im Frühjahr sinnvoll ist …

(Foto: Gellinger / pixabay)

Während die Freude über die ersten Frühlingssonnenstrahlen allseits sehr groß ist, sind diese doch mit Vorsicht zu genießen. Denn, was viele nicht wissen: Die UV-Strahlung ist bereits im Frühjahr sehr hoch und nimmt ab April stetig zu. Auch wenn die Sonne im Frühling von den meisten als angenehm auf der Haut empfunden wird – zu viel Sonneneinstrahlung schadet der Haut und den Augen. Vor allem Berufsgruppen, die ihrer beruflichen Tätigkeit größtenteils im Freien nachgehen – wie z. B. im Gartenbau, in der Land- und Forstwirtschaft oder am Bau – sind von früh bis spät der Sonne ausgesetzt. Für sie stellt der UV-Anteil der Sonnenstrahlung eine gesundheitliche Gefährdung dar.

 

Folgen des Sonnengenusses

Die für den Menschen unsichtbare Ultraviolett-(UV-)Strahlung schädigt die Haut und das Auge. Der richtige Sonnenschutz spielt daher nicht nur bei kleinen Kindern, sondern auch im Erwachsenenalter eine wesentliche Rolle. Mögliche Folgen, die durch übermäßige UV-Belastung hervorgerufen werden können, sind Sonnenbrand, Sonnenstich, Sonnenallergie, vorzeitige Hautalterung und im schlimmsten Fall Hautkrebs. Jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko, in späteren Jahren an Hautkrebs zu erkranken – denn die Haut vergisst nicht und vergibt auch nicht! Neben der Haut sind auch die Augen durch übermäßige UV-Belastung gefährdet: Horn- und Bindehautentzündungen sind unmittelbare, Augenkrankheiten wie der Graue Star langfristige Folgen von zu viel UV-Belastung.

 

UV-Schutz: schon im Frühjahr!

Besonders Arbeitnehmer:innen, die ihre Tätigkeiten hauptsächlich im Freien verüben, brauchen spezielle Schutzmaßnahmen, um sich vor den nicht sichtbaren UV-Strahlen zu schützen. Da wir die Wärme der Sonne spüren können, nicht jedoch die UV-Strahlung, denken leider viele Arbeitnehmer:innen erst im Hochsommer an Sonnenschutz. Die stärkste UV-Strahlung gibt es von April bis September zwischen 11:00 und 15:00 Uhr. Dabei sollte man sich nicht von der vermeintlich „milden“ Frühlingssonne täuschen lassen, denn der April ist aus UV-Sicht mit dem August gleichzusetzen. Auch wenn die Sonne vermeintlich „nicht scheint“ und der Himmel bewölkt ist, können bis zu 70 Prozent der UV- Strahlung die Erde erreichen und Haut und Augen schädigen. Daher ist es schon im Frühling sinnvoll, während des gesamten Arbeitstages Sonnenschutz zu verwenden.

 

Wie kann man sich wirksam schützen?

  • Direkte Sonne meiden
  • Nie länger als unbedingt notwendig in der Sonne bleiben und die Mittagssonne meiden
  • Wenn möglich, flexible Arbeitszeiten nützen
  • Den Arbeitsbereich beschatten (Sonnensegel oder –schirm)
  • Möglichst viel Haut bedecken (Kleidung, Kopfbedeckung, Nackenschutz)
  • Kleidung aus Baumwolle tragen
  • Schutz durch Kleidung gegenüber Schutz durch Creme bevorzugen
  • Unbedeckte/exponierte Körperstellen (Ohren, Nasenrücken, Stirn, Nacken, Lippen, Unterarme) mit Sonnenschutzmitteln eincremen
  • Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden
  • Sonnenschutzbrille tragen
  • Reichlich Wasser trinken (Flüssigkeitszufuhr!)
  • Muttermale einmal jährlich kontrollieren lassen. Hautveränderungen unverzüglich von einem:einer Hautarzt:Hautärztin abklären lassen!

 

Richtig eincremen – aber wie?

  • Rechtzeitig eincremen. Die Wirkung der Creme setzt erst bis zu einer halben Stunde später ein.
  • Ausreichende Menge Sonnenschutzmittel gleichmäßig und auf die Haut auftragen. Beim Auftragen nicht sparen! Auf Nasenrücken, Stirn, Ohren, Nacken und Lippen nicht vergessen!
  • Nachcremen ist wichtig! Auch bei Schwitzen nicht auf Nachcremen vergessen!
  • Das Sonnenschutzmittel sollte bereits 20 Minuten vor der Sonnenexposition großzügig aufgetragen werden, damit es in die Haut einziehen kann. Es soll zumindest noch weitere 2-mal täglich auf der sauberen, trockenen Haut aufgetragen werden (z. B. in der Früh, am späten Vormittag und am frühen Nachmittag), um dem durch Schweiß und Abrieb verminderten UV-Schutz entgegen zu wirken. Die Schutzzeit verlängert sich durch wiederholtes Auftragen des Sonnenschutzmittels nicht!
  • Die Konsistenz (Creme, Milch, Spray, Gel) sagt nichts über die Qualität eines Sonnenschutzmittels aus.

 

Auf den Faktor kommt es an – die Wahl des richtigen Lichtschutzfaktors

Wichtig ist die Eigenschutzzeit, also jene Zeitdauer, die man ungeschützt an der Sonne ohne Schäden verbringen kann. Sie hängt vom jeweiligen Hauttyp ab. Indem man die Aufenthaltsdauer durch die Eigenschutzzeit dividiert, erhält man den notwendigen Lichtschutzfaktor (LSF):

Formel zur Berechnung des benötigten Lichtschutzfaktors.

Kein Sonnenschutzmittel bietet einen 100-%igen UV-Schutz. Der konkret benötigte Lichtschutzfaktor hängt aber von der UV-Bestrahlung (Bestrahlungsstärke, Bestrahlungsdauer) und dem Hauttyp ab. Der Lichtschutzfaktor gibt jenen Faktor an, um den sich die Eigenschutzzeit der Haut beim Tragen des Sonnenschutzmittels verlängert (unter der Voraussetzung, dass das Sonnenschutzmittel richtig aufgetragen wird). Es ist darauf zu achten, dass das Sonnenschutzmittel sowohl vor UV-A als auch UV-B schützt (der LSF bezieht sich hauptsachlich auf UV-B). Dies ist normalerweise auf der Verpackung des Sonnenschutzmittels angeführt oder durch einen eigenen UV-A-Schutzfaktor gekennzeichnet.

Weitere Informationen der AUVA zum Thema „Gesunde Haut“ finden Sie unter www.auva.at/gesunde-haut 

 

Bei Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter: sichereswissen@auva.at