Ein zumeist als „harmlos“ betrachtetes und alltägliches Arbeitsmittel wie die Leiter kann sich als durchaus gefährlich erweisen. Laut Unfallstatistik der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zählen Arbeitsunfälle mit Leitern zu den Arbeitsunfällen mit den meisten Krankenstandstagen und verursachen hohe Kosten. Österreichweit hat fast jeder fünfte Arbeitsunfall mit einer Leiter so schwerwiegende Folgen, dass er zu einer Versehrtenrente führt.

Wer von der Leiter fällt, fällt aus

Die häufigsten Verletzungen im Zusammenhang mit Leiter-Unfällen sind Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen sowie geschlossene Frakturen (z. B geschlossene Trümmerbrüche). Betrachtet man die Körperregionen, sind Sprunggelenk, Knie und Fuß am häufigsten betroffen. Schon ein Sturz aus geringer Höhe kann zu schweren Verletzungen führen: Fast die Hälfte der verunfallten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind nach einem Leiter-Unfall zwischen 4 und 28 Tage arbeitsunfähig.

Wo passiert etwas – und warum?

Über die vergangenen Jahre haben sich im Bereich der AUVA-Landestelle Wien drei Branchen herauskristallisiert, die in Bezug auf das Arbeitsmittel Leiter besonders unfallträchtig sind: Bau- und Baunebengewerbe, Handel und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (wie z. B. Garten- und Landschaftsbau, Reinigung von Gebäuden). Branchenübergreifend lässt sich die Mehrzahl der Unfälle mit Leitern auf Fehler bei der deren Verwendung zurückführen. Relativ selten sind technische Mängel (z. B. das Brechen einer Sprosse) die Unfallursache.

Die häufigsten Fehler liegen in der Auswahl ungeeigneter Leitern (z. B. Stehleiter als Anlegeleiter, zu kurze Leiter), der falschen Aufstellung (z. B. rutschiger Untergrund, zu steiler Anstellwinkel) und Fehler bei der Durchführung von Arbeiten von der Leiter aus (z. B. falsches Schuhwerk, zu große Last in den Händen, Verlust des Gleichgewichts durch seitliches Hinauslehnen). Die unfallträchtigste Tätigkeit ist das Hinauf- und Hinabsteigen einer Leiter.

Grundregeln für sicheres Arbeiten auf Leitern

Um die Sicherheit zu gewährleisten, muss die Arbeit auf der Leiter vor allem gut vorbereitet sein. Zudem müssen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Verwendung von Leitern am Arbeitsplatz speziell unterwiesen werden. Damit es erst gar nicht zu folgenschweren Unfällen kommt, sind beim Arbeiten mit Leitern folgende Grundregeln unbedingt einzuhalten:

  • Auswahl der richtigen Leiter. Je nach Tätigkeit (Umfang der Arbeit, Höhe, Dauer) kann eine Anlegeleiter, Stehleiter oder Mehrzweckleiter sinnvoll sein.
  • Aus Sicherheitsgründen sollen nur Norm-geprüfte Leitern verwendet werden (z. B. gemäß ÖNORM EN 131, siehe Aufschriften seitlich an den Leitern).
  • Damit die Leiter sicher steht, gilt es, den geeigneten Aufstellort zu finden. Der Untergrund muss sauber, rutschsicher, eben und tragfähig sein.
  • Von einer Leiter aus sollten nur Arbeiten gemacht werden, die in Greifnähe sind. Bei Arbeiten auf der Leiter nie seitlich hinauslehnen.
  • Immer geeignetes Schuhwerk tragen, z. B. Sicherheitsschuhe oder festes geschlossenes Schuhwerk mit Profilsohle und Absatz, niemals Schuhe mit glatten Sohlen.
  • Nie über die höchste zulässige Standsprosse hinaussteigen (bei Stehleitern: dritte Sprosse von oben; bei Anlegeleitern: vierte Sprosse von oben; bei Haushaltsleitern: die Plattform. Empfehlung: die entsprechende Standsprosse mit einem Aufkleber oder farbig markieren)

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