Seit 20 Jahren sorgen im Osten des Landes eigene Lehrgänge von AUVA und Landesinnungen dafür, die Sicherheit bei Dacharbeiten zu steigern. Das Konzept spricht für sich: 2024 konnte die insgesamt 3.500ste Teilnehmerin vor Ort in Niederösterreich begrüßt werden.
Um die Sicherheit bei Dacharbeiten zu steigern, führt die AUVA-Landesstelle Wien in Kooperation mit den Landesinnungen Wien, NÖ und Bgld. für Dachdecker, Spengler, Holzbau und Glaser jährlich die bewährten Dacharbeiten-Kurse durch. Beim 20. Jubiläumslehrgang konnte am 17. Jänner 2024 die 3.500ste Lehrgangsteilnehmerin vor Ort im Trainingszentrum Baden der Hoehenwerkstatt begrüßt werden. „Mit den Kursen ‚Sicherheit bei Dacharbeiten‘ wollen wir aktiv dazu beitragen, das Gefahren- und Sicherheitsbewusstsein in der Branche zu steigern. Wir freuen uns sehr, dass wir mit den praxisnahen Schulungsinhalten in 20 Jahren mittlerweile über 3.500 Personen für die Prävention von Dachunfällen begeistern konnten“, erklärt Peter Engelbrechtsmüller, der Vorsitzende der für Wien, Niederösterreich und Burgenland zuständigen AUVA-Landesstelle Wien.
Im Sinne der Prävention
Obwohl Sicherheit bei Dacharbeiten stets an erster Stelle stehen sollten, werden mögliche Gefahren bei Arbeiten am und auf dem Dach leider von vielen Arbeitnehmenden immer noch unterschätzt. Ein Absturz vom Dach endet jedoch meist mit schwersten Verletzungen – in Einzelfällen sogar tödlich – und hat im Schnitt rund sieben Wochen Krankenstand zur Folge. Alleine im Jahr 2022 verzeichnete die AUVA-Unfallstatistik österreichweit 235 Abstürze vom Dach, 74 davon passierten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland.
Um solchen Unfällen präventiv vorzubeugen, bietet die AUVA-Landesstelle Wien mit finanzieller Beteiligung durch die Landesinnungen interessierten Betrieben aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland seit zwei Jahrzehnten ein maßgeschneidertes Schulungsangebot an. Seit 2017 werden auch spezielle Kurse für die Berufsgruppe der Glaser:innen angeboten, die neben Dachdeckern:Dachdeckerinnen, Spenglern:Spenglerinnen und Holzbauern:Holzbauerinnen zu den gefährdeten Berufsgruppen gehören, wenn es um Absturz bei Arbeiten in der Höhe geht.
Üben für die Sicherheit
Zwischen 15.1. und 21.2. wurden im Trainingszentrum der Hoehenwerkstatt in Baden auch heuer wieder an insgesamt 23 Terminen die beliebten Aktiv-Lehrgänge für „sicheres Arbeiten auf Dächern und Schutz vor Absturz“ der Stufen „Basis“, „Refresher“ und „Aufbau“ abgehalten. Die Teilnehmenden bekommen im Rahmen dieser Kurse nicht nur in der Theorie die wichtigsten Sicherheitsaspekte für richtiges Arbeiten auf Dächern bzw. in der Höhe vermittelt, sie können auch die wichtigsten Handgriffe unter gesicherten, aber praxisnahen Bedingungen intensiv üben und mit Profis geeignete Lösungen für die jeweiligen Situationen finden.
Für teilnehmende Betriebe stellen die Kurse eine gute Möglichkeit für die Erhöhung der Arbeitssicherheit dar, da sie nicht nur einen wesentlichen Beitrag für die gesetzlich geforderten praktischen Übungen leisten, sondern gerade für neue Mitarbeitende eine kompakte Auffrischung bereits gelernter, essenzieller Inhalte darstellen. Die Schulungsinhalte richten sich an Arbeiter:innen ebenso wie an Vorarbeiter:innen und Führungskräfte. Korrekte Eigensicherung und regelmäßiges Üben unter gesicherten Bedingungen sind das Um und Auf, um im Ernstfall richtig reagieren zu können. Denn aufpassen alleine reicht bei Dacharbeiten oft nicht aus.