Sicherheits- und Gesundheitsschutz spielt in der Lehrlingsausbildung eine wichtige Rolle. Die AUVA unterstützt Lehrlingsausbilder:innen mit speziellen Angeboten.

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Die Lehrlingsausbildung hat in Österreich eine lange Tradition und wird international sehr geschätzt. Im Jahr 2022 wurden mehr als 108.000 Lehrlinge in mehr als 29.000 Lehrbetrieben ausgebildet1. Gerade in der Ausbildung nehmen Sicherheits- und Gesundheitsschutz der jungen Menschen einen hohen Stellenwert ein. Innerhalb eines Betriebes erfolgt die Umsetzung der entsprechenden Konzepte und Maßnahmen in Zusammenarbeit mehrerer Personen. Neben Arbeitgeber:in, Sicherheitsfachkraft (SFK) und Arbeitsmediziner:in (AM) kommen bei der Beschäftigung von Lehrlingen die Lehrlingsausbilder:innen und vor allem die Aufsichtspersonen dazu. Damit ein Betrieb Lehrlinge ausbilden darf, ist ein:e Lehrlingsausbilder:in notwendig. Der:Die Lehrlingsausbilder:in muss über ein:e entsprechende Ausbilder:innenqualifikation verfügen – dazu gehören vor allem auch Kenntnisse über den Arbeitnehmer:innenschutz bzw. das Kinder- und Jugend-Beschäftigungsgesetz mit der dazugehörigen Verordnung.

Lehrlingsausbildung in der Praxis

In der Praxis ist daher schnell erkennbar, dass erfolgreiche Betriebe im Bereich der Lehrlingsausbildung (mit niedrigen Unfallzahlen, motivierten und qualifizierten Lehrlingen) sehr engagierte und fachlich sehr gut ausgebildete Lehrlingsausbilder:innen und auch Aufsichtspersonen haben. Diese Personen sind in diesen Betrieben Vorbilder, es gibt eine Fehlerkultur und mit Lehrlingen wird auf Augenhöhe kommuniziert. Weiters müssen sie mit anderen Personen (SFK, AM, SVP usw.) zusammenarbeiten können, d. h. als Teamworker geeignet sein.

Eine große Herausforderung

Ein wesentliches Werkzeug im Bereich Arbeitnehmer:innenschutz ist die Unterweisung, dabei sollen konkrete Erklärungen bzgl. einer sicheren und gesunden Arbeitsweise vermittelt werden. Ausgehend von der Jugendbeschäftigungs-Evaluierung sollen Unterweisungsinhalte geplant, strukturiert und in kleineren Modulen vermittelt werden. Dies gilt auch für die Erstellung praktikabler Unterlagen. Weiters ist es auch sinnvoll, das richtige Timing zu finden, d. h., zum richtigen Ausbildungszeitpunkt soll der jeweils dazu passende Inhalt vermittelt werden. Es hat sich bewährt, dass Lehrlinge Themen selbst erarbeiten. Da Lehrlinge heutzutage mit digitalen Medien aufwachsen, sollten auch Kurzfilme, diverse Apps usw. ergänzend eingesetzt werden.

Wie kann die AUVA unterstützen?

Viele offene Fragen (z. B.: Darf mit einer bestimmten Maschine oder mit einem Arbeitsstoff gearbeitet werden?) entstehen bereits bei der „Jugendbeschäftigungs-Evaluierung“. Die Psychologen:Psychologinnen der AUVA können bei der Erarbeitung neuer, innovativer Unterweisungskonzepte unterstützen. Auch laufende fachliche Weiterbildung der Lehrlingsausbilder:innen und Aufsichtspersonen im Bereich der Unfallverhütung können von der AUVA vor Ort im Betrieb organisiert werden.

Bei Fragen zur Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und während der Ausbildung steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at

Quelle:

1 Wirtschaftskammer Österreich 2023