Für den Transport von Lasten auf dem Fahrrad gibt es viele Möglichkeiten – besonders für Fahrradbotendienste ist es wichtig, die richtige Lösung zu finden, damit Fahrer:innen sicher unterwegs sind. Welche Alternativen es gibt, wie man die richtige auswählt und wie Lasten sicher transportiert werden, erfahren Sie hier.

(Foto: AUVA / Richard Reichhart)

Auswahl des Fahrrads und der Transportlösung

Wenn Lasten mit dem Fahrrad transportiert werden, dann sollen sowohl das Fahrrad als auch die Transportmöglichkeit auf die Anforderungen und das Umfeld, in dem sie eingesetzt werden, abgestimmt sein. Dabei ist es wichtig, vor der Auswahl die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Welche Ladung wird transportiert? – Größe, Gewicht und Anzahl der Lasten
  • Wie sind die Rahmenbedingungen für die Lieferungen? – Lieferzeiten, Häufigkeit der Fahrten, mehrere Stops mit Teilentladungen, Witterung
  • Wie sieht das Liefergebiet aus? – Streckenlänge, Streckenbedingungen (Steigungen, innerorts, außerorts), Verkehrsbedingungen
  • Wer fährt das Fahrrad? – Ergonomische Anforderungen in Bezug auf Fahrer:innen

 

Aus dieser Evaluierung der Bedingungen und Anforderungen ergeben sich sinnvolle Transportmöglichkeiten für die jeweiligen Lasten und Arbeitsbedingungen. Es gibt dabei unterschiedliche Möglichkeiten:

  • Einspurige Lastenräder
    Diese sind normalerweise platzsparender und wendiger als mehrspurige Varianten und die Nutzung von Radwegen ist erlaubt. Sie haben jedoch ein spezielles, gewöhnungsbedürftiges Fahrverhalten und besonders mit schwerer oder sperriger Beladung ist es schwieriger, das Gleichgewicht zu halten. Die Fahrtechnik besonders für die Kurvenfahrt sollte geübt werden.
  • Mehrspurige Lastenräder
    Diese bieten – beispielsweise mit einer großen „Transportbox“ hinten – ein großzügiges Platzangebot für unterschiedliche Lasten. Sie sind im Normalfall stabiler, auch wenn große oder sperrige Lasten befördert werden. Die Fahrtechnik ist einfacher, als bei einspurigen Lastenrädern, denn man kann auch beim Anhalten sitzen bleiben. Fahrradwege dürfen jedoch nur benutzt werden, wenn die Breite geringer ist als 100cm.
  • Einspurige Fahrräder
    Diese sind flexibel und wendig und benötigen wenig Platz beim Abstellen. Fahrradwege können genutzt werden. Es gibt Lastaufnahmeeinrichtungen sowohl für vorne am Fahrrad als auch für hinten am Gepäckträger.
  • Möglichkeiten zur Lastenbeförderung wie beispielsweise Anhänger, Packtaschen und Gepäckträger-Lösungen

Lastenbeförderung und Verkehrssicherheit

Neben dem technisch einwandfreien Arbeitsmittel Fahrrad ist auch wichtig, dass mit Beladung noch ein sicheres Fahrverhalten gegeben ist. Die Kipp- und Überschlagsgefahr sowie das Risiko für Stürze bei Notbremsungen sollen möglichst minimiert werden. Besonders der Schwerpunkt der Last beeinflusst das Fahrverhalten: Je niedriger der Schwerpunkt – also je niedriger die Last befördert wird – desto geringer der Einfluss auf das Fahrverhalten.

Es ist wichtig, Lasten bei der Beförderung am Fahrrad zu sichern: Instabile Schwerpunkte beeinflussen das Fahrverhalten negativ. Es gibt bewährte Lösungen aus der Praxis wie etwa Schaumstoffeinladen, Befestigungsmöglichkeiten oder Fächer / Unterteilungen. Diese sichern und schützen das Transportgut während der Fahrt. Die Prinzipien aus dem AUVA-Merkblatt M845 Die 4F-Regel für Ladungssicherung gelten auch für den Transport auf Fahrrädern.

 

Mit der richtigen Transportlösung kommen nicht nur die Lieferungen gut ans Ziel – auch Fahrer:innen sind sicher und gesund unterwegs.

Hier geht es zur Infoseite Fahrradbotendienste – dort finden Sie weitere Informationen und Ressourcen.

Genauere Informationen finden Sie auch im M.plus 801 Fahrradbotendienste – sicher unterwegs (auva.at).

Komm gut an – Präventionsschwerpunkt Verkehrssicherheit

Sicher unterwegs – auf dem Weg zur Arbeit (oder zu Übungen und Einsätzen im Dienst der Freiwilligen Feuerwehr) aber auch in die Schule und den Kindergarten – darum geht es in diesem Präventionsschwerpunkt. Informationen finden Sie auf der Komm gut an Infoseite.

Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at