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Der Hautschutzplan hilft bei der Prävention beruflich bedingter Hautprobleme. Er zeigt, womit, wann und wie die Hände bei der jeweiligen Tätigkeit den besten Schutz erhalten.

(Foto: AUVA/MSK)

Hautschutz gilt als Persönliche Schutzausrüstung (PSA) zum Schutz vor Hautschädigungen und Hauterkrankungen im Zusammenhang mit der beruflichen Tätigkeit. Wird im Zuge der Arbeitsplatzevaluierung ermittelt, dass Gefährdungen durch

  • (Kontakt mit) gesundheitsgefährdende(n) Arbeitsstoffe(n)
  • Biologische Arbeitsstoffe
  • Optische Strahlung
  • Einwirkung von Feuchtigkeit, Nässe oder Witterung
  • Einwirkung von Kälte
  • starke Verunreinigungen oder
  • länger andauerndes Tragen von Schutzhandschuhen

vorliegen, sind Arbeitgeber:innen laut der Verordnung Persönliche Schutzausrüstung (§13 PSA-V) dazu verpflichtet, ihren Arbeitnehmern:Arbeitnehmerinnen die erforderlichen Hautmittel „in geeigneter und den hygienischen Anforderungen entsprechender Form zur persönlichen Anwendung zur Verfügung zu stellen“. Die erforderlichen Hautmittel umfassen dabei Produkte für den Hautschutz, die Hautreinigung und die Hautpflege. Im sogenannten Hautschutzplan müssen Arbeitgeber:innen darüber hinaus schriftlich festhalten, welche Hautmittel und – falls erforderlich – welche Schutzhandschuhe bei welchen betrieblichen Arbeitsvorgängen und in welchen Arbeitsbereichen anzuwenden ist. Auch die Produktnamen, Art, Zeit und Intervall der Anwendung müssen darin vermerkt sein.

 

Um eine richtige Anwendung des Hautschutzplans zu gewährleisten, ist eine fachgerechte Unterweisung aller betroffenen Arbeitnehmer:innen unbedingt erforderlich!

 

Haut-Belastungen reduzieren

Hauterkrankungen entstehen nicht aus heiterem Himmel. Hauptsächliche Ursachen sind häufiges Händewaschen und -desinfizieren sowie langes Tragen flüssigkeitsdichter Handschuhe. Wer die Hände oft und zu heiß wäscht, Desinfektionsmittel auf die nassen Hände aufträgt und die Schutzhandschuhe anzieht, bevor dieses einwirken und rückfetten konnte, wird langfristig mit großer Wahrscheinlichkeit Hautprobleme bekommen. Grund dafür ist der Säureschutzmantel unserer Haut. Er braucht ca. eine halbe Stunde, um sich wieder zu regenerieren. Je öfter man sich die Hände wäscht, desto länger wird der Regenerationszeitraum, und die Gefahr, Hautprobleme zu bekommen, steigt. Händedesinfizieren (mit einem rückfettenden Desinfektionsmittel) ist aus Gründen der Hygiene UND des Hautschutzes besser als Händewaschen.

 

Mit dem Drei-Punkte-Hautschutzprogramm „Hautschutz – Hautreinigung – Hautpflege“ können bei hautbelastenden Tätigkeiten, die gehäuft in der Friseur-, Metall-, und Reinigungsbranche vorkommen, viele Hautschäden (trockene, schuppende oder juckende Haut, Ekzeme oder Allergien) bereits im Vorfeld vermieden werden. Sobald Hautveränderungen sichtbar sind, sollte man diese unbedingt rasch von dem:der Hautarzt:Hautärztin abklären lassen. Besteht der Verdacht auf einen Zusammenhang der Hautschädigung mit der beruflichen Tätigkeit, muss eine Berufskrankheiten-Meldung (BK 19 – beruflich bedingte Hauterkrankungen) an die AUVA erfolgen. Diese kann durch den:die Arzt:Ärztin oder die:den Betroffene:n selbst eingereicht werden und ist erforderlich, um Arbeitnehmer:innen den Zugang zum mehrstufigen AUVA-Präventionsprogramm zu ermöglichen (siehe auch Blog-Beitrag Wenn die Haut streikt … | Sicheres Wissen).

 

Damit es aber erst gar nicht zu beruflich bedingten Hautproblemen kommt, finden Sie hier einige

Tipps für gesunde Hände:

Hautschutz:

… vor der Arbeit und nach der Mittagspause auftragen; eine erbsengroße Menge Hautschutzmittel pro Hand reicht. Händedesinfektionsmittel erst nach dem Hautschutzmittel anwenden.

 

Hautreinigung:

… nur, wenn notwendig; nicht zu heiß, mit milder, rückfettender Flüssigseife

 

Hautpflege:

… rückfettende Pflegecreme regelmäßig nach der Arbeit und vor dem Schlafengehen auftragen

 

Wichtig ist die richtige Eincreme-Technik (siehe Bild) –

… nicht auf Fingerzwischenräume, Fingerkuppen und Nagelbett vergessen!

Zur Verfügung gestellte Handschuhe richtig anwenden,

… d. h. nur dann anziehen, wenn Nasskontakt oder Infektionsgefahr gegeben ist, und nicht länger anlassen als nötig. Nur mit trockenen Händen in die Handschuhe schlüpfen!

 

Handschuhmaterial:

… Nitril- oder Vinylhandschuhe sind hautfreundlicher als Latexhandschuhe (wenn Latexhandschuhe, dann ungepuderte verwenden). Bei Verwendung von Nitrilhandschuhen diese unbedingt eine Nummer größer wählen. Da sie nicht so elastisch sind wie Latexhandschuhe, können sie beim Anziehen leichter einreißen.

 

Richtiges An- und Ausziehen der Handschuhe beachten (siehe Bild):

Korrektes Ausziehen der Handschuhe - Schritt 1-6 (Fotocredit: lwtaf)

Weitere Infos finden Sie unter:

Für Fragen zu den Themen Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz und bei der Ausbildung steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at