Wie Unternehmen den neuen AUVA-Firmenbericht zur Analyse ihres Unfallgeschehens und für die Prävention nutzen können, ist Thema eines kostenlosen Webinars am 11.9.2023.

Illustration einer Person, die mit einer Lupe einen statistischen Kurvenverlauf analysiert.
(Illustration: buero bauer)

Hat mein Unternehmen viele Arbeitsunfälle oder wenige? Handelt es sich dabei um schwere Unfälle? Welche Kosten verursachen diese Arbeitsunfälle für mein Unternehmen? Mit diesen und ähnlichen Fragen waren wohl die meisten Unternehmer:innen und deren Sicherheitsfachkräfte schon einmal konfrontiert. Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen, wenden sich viele an die Statistikabteilung der AUVA, die ihnen ihren Wünschen und Anforderungen entsprechend umfassende Zahlen liefert. Doch was bedeuten diese Zahlen und was sagen sie über das Unfallgeschehen im Unternehmen aus?

 

Um Unternehmen hier Unterstützung zu bieten, und ein besseres Verständnis für die Zahlen zu ermöglichen, wurden durch das Präventionsteam der AUVA neue Firmenberichte entwickelt. Dabei lag ein großes Augenmerk darauf, nicht nur einen „reinen Zahlenbericht“ zu generieren, sondern diese Zahlen gut verständlich aufzubereiten. Wie dieser Firmenbericht für die Analyse des Unfallgeschehens im eigenen Unternehmen genutzt werden kann und welche Erkenntnisse für dich Prävention sich daraus ableiten lassen, erklären Vertreter:innen des AUVA-Präventionsteams im kostenlosen Webinar „Firmenbericht: Was uns die Zahlen sagen“ am 11.9.2023 von 14.00 bis 15.00 Uhr.

Sichern Sie sich jetzt Ihren Platz!

Webinar

„Firmenbericht – was uns die Zahlen sagen“

Datum: 11. September 2023

Zeit: 14.00 – 15.00 Uhr

Dort erfahren Sie Detailinformationen zum Firmenbericht und können individuelle Fragen stellen.

Die Teilnahme ist kostenlos. Hier geht’s zur Anmeldung

Welche Informationen der Firmenbericht bietet, wird nachfolgend am Beispiel des fiktiven Unternehmens Musterfirma XY GmbH dargestellt:

 

Die Musterfirma XY GmbH, ein österreichisches mittelständisches Unternehmen, hat sich einen Termin mit der AUVA vereinbart, um die Unfallstatistik der letzten Jahre gemeinsam zu analysieren. Eine der ersten Fragen betrifft den Branchenvergleich.

 

Branchenvergleich – wo stehen wir?

Diagramm "Branchenvergleich" in Bezug auf die Arbeitsunfallrate für den Zeitraum 2015 bis 2022.

Zu Beginn wird festgestellt, wie das Arbeitsunfallgeschehen im eigenen Unternehmen im Vergleich zur Branche ist. Die Branche wird aufgrund der ersten 3 Stellen der jeweiligen Wirtschaftsklasse (grundsätzlich 5 Stellen) ermittelt. Sowohl bei der Unfallrate des Unternehmens als auch bei der Unfallrate der Branche werden nur Unfälle „im engeren Sinn“ (also keine Wegunfälle) herangezogen. Gerechnet wird mit der Unfallrate pro 1.000 Mitarbeiter:innen, also ∑Unfälle*1.000 /∑Beschäftigte

 

Absolute Unfallzahlen – ein Überblick

Diagramm "Unfälle meldepflichtig, gemeldet und Leiharbeiter", AUVA-Daten für den Zeitraum 2015 bis 2022.

Um eine Tendenz über die Entwicklung der Arbeitsunfälle zu bekommen, ist ein Blick auf die absoluten Unfallzahlen notwendig. Bei Musterfirma XY GmbH gehen die Arbeitsunfälle tendenziell zurück.

 

Im gewählten Beispiel ist jedoch im Jahr 2022 ein Anstieg

  • der anerkannten, meldepflichtigen Unfälle (= mit einem Ausfall von mehr als 3 Tagen) der Leihmitarbeiter:innen (gelber Balken) und
  • der anerkannten, nicht meldepflichtigen Unfälle (= mit einem Ausfall von weniger als 3 Tagen, oranger Balken)

erkennbar. Dies ist ein Indikator, um sowohl das aktuelle als auch das darauffolgende Jahr genauer zu betrachten, um herauszufinden, ob es sich um ein einmaliges Ereignis handelt oder ob hier ein strukturelles Problem vorliegt, das entsprechende Gegenmaßnahmen erfordert.

 

Was kosten die Unfälle?

Diagramm "Unfallfolgekosten" für den Zeitraum 2015 bis 2022.

Jeder Arbeitsunfall bedeutet neben dem menschlichen Leid für die betroffenen Mitarbeiter:innen auch Kosten für das Unternehmen.

 

Unfallfolgekosten setzen sich aus dem kollektivvertraglichen Gehalt (entspricht nicht dem realen Bruttogehalt) und zusätzlichen kalkulatorischen Aufwendungen, wie z. B. möglichen Pönalzahlungen, Überstunden anderer Mitarbeiter:innen, um den Ausfall des Unfallopfers zu kompensieren, oder Kosten für zusätzliche Leiharbeiter:innen zusammen. Die Unfallfolgekosten entsprechen nur jenen Kosten, die für den Betrieb entstehen. Kosten der AUVA für Unfallheilbehandlung, Rehabilitation, etc. sind darin nicht enthalten.

 

Vielen Unternehmen ist nicht bewusst, welche Unfallfolgekosten aufgrund von Arbeitsunfällen entstehen und dass diese auch den Gewinn des Unternehmens schmälern. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn das Unternehmen Musterfirma XY GmbH nur die Hälfte seiner Unfälle vermeidet, kann es auch seinen Gewinn steigern.

 

Die Statistikzahlen sind immer nur eine Vergangenheitsbetrachtung, die einen detaillierteren Überblick über das Unfallgeschehen im Unternehmen bieten. Daraus lässt sich ablesen, ob die gesetzten Präventionsmaßnahmen prinzipiell Wirkung gezeigt haben. Um das Unfallaufkommen möglichst niedrig zu halten, sind eine kontinuierliche Evaluierung und gegebenenfalls auch Anpassung der Maßnahmen notwendig. Das Präventionsteam der AUVA berät und unterstützt Sie gerne dabei.

Der Firmenbericht kann durch die Firmenleitung direkt bei der AUVA angefordert werden. Bei Interesse kontaktieren Sie bitte die für Sie zuständige AUVA-Landesstelle:

  • für Wien, NÖ, Bgld.: AUVA-Landesstelle Wien | wuv@auva.at
  • für Stmk., Ktn.: AUVA-Landesstelle Graz | guv@auva.at
  • für : AUVA-Landesstelle Linz | luv@auva.at
  • für Tirol: AUVA-Landesstelle Salzburg | suv@auva.at