Stürze von Leitern können schwerwiegende Folgen haben. Für einen sicheren Umgang mit dem Arbeitsmittel Leiter finden Sie hier ein paar wichtige Grundregeln.
Ein zumeist als „harmlos“ betrachtetes und alltägliches Arbeitsmittel wie die Leiter kann sich als durchaus gefährlich erweisen. Laut Unfallstatistik der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) zählen Arbeitsunfälle mit dem Arbeitsmittel Leiter zu den Arbeitsunfällen mit den meisten Krankenstandstagen und verursachen hohe Kosten. Österreichweit hat fast jeder sechste Arbeitsunfall mit einer Leiter so schwerwiegende Folgen, dass er zu einer Versehrtenrente führt.
Wer von der Leiter fällt, fällt aus
Die häufigsten Verletzungen im Zusammenhang mit Leiter-Unfällen sind Prellungen, Verstauchungen und Zerrungen sowie Frakturen. Betrachtet man die Körperregionen, sind Sprunggelenk, Knie und Fuß am häufigsten betroffen. Schon ein Sturz aus geringer Höhe kann zu schweren Verletzungen führen: Fast die Hälfte der verunfallten Arbeitnehmer:innen sind nach einem Leiter-Unfall zwischen 4 und 28 Tage arbeitsunfähig. Zieht man die Unfallzahlen der letzten Jahre heran, ergibt sich für einen Leiternunfall eine durchschnittliche Krankenstandsdauer von mehr als 30 Tagen!
Wo passiert etwas – und warum?
Über die vergangenen Jahre haben sich im Bereich der AUVA-Landestelle Wien folgende Branchen herauskristallisiert, die in Bezug auf das Arbeitsmittel Leiter besonders unfallträchtig sind: Bau- und Baunebengewerbe, Handel, Herstellung von Waren und sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (wie z. B. Garten- und Landschaftsbau, Reinigung von Gebäuden). Branchenübergreifend lässt sich die Mehrzahl der Unfälle mit Leitern auf Fehler bei der deren Verwendung zurückführen. Relativ selten sind technische Mängel (z. B. das Brechen einer Sprosse) die Unfallursache.
Die häufigsten Fehler liegen in
- der Auswahl ungeeigneter Leitern (z. B. Stehleiter als Anlegeleiter, zu kurze Leiter),
- der falschen Aufstellung (z. B. rutschiger Untergrund, zu steiler Anstellwinkel) und
- Fehlern bei der Durchführung von Arbeiten von der Leiter aus (z. B. falsches Schuhwerk, zu große Last in den Händen, Verlust des Gleichgewichts durch seitliches Hinauslehnen).
Die unfallträchtigste Tätigkeit ist das Hinauf- und Hinabsteigen einer Leiter.