Nanomaterialien können Produkteigenschaften verbessern und finden immer größere Verbreitung. Welche Herausforderungen das für den Arbeitnehmer:innenschutz bedeutet, zeigt das neue AUVA-Merkblatt M.plus 310.

Cover des AUVA-Merkblatts M.plus 310 "Nanomaterialien"
Cover AUVA-Merkblatt M.plus 310 "Nanomaterialien"

Nanopartikel werden synthetisch in verschiedensten Verfahren hergestellt. Im Vergleich zu den Ausgangsmaterialien können sie völlig andere, zum Teil neuartige Eigenschaften haben. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten, Produkte wesentlich zu verbessern. Nanomaterialien, die eine wichtige Gruppe der „Advanced Materials“ darstellen, werden von der Europäischen Kommission zu den Schlüsseltechnologien gezählt, die für viele Zwecke und Anwendungen eingesetzt werden können.

 

Was jedoch auf der einen Seite einen gewünschten Effekt darstellt, kann im menschlichen Körper unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Einige Eigenschaften der Nanopartikel sind besonders besorgniserregend, dazu zählen die sehr hohe Reaktivität, die Fähigkeit, die Körper- und Zellbarrieren zu durchdringen und die lange Verweildauer sowie Anreicherung im Körper (Biopersistenz).

 

Derzeit sind die spezifischen toxikologischen Daten unzureichend, um eine umfassende Risikoeinschätzung durchführen zu können. Gründe dafür sind die sehr kurzen Expositionszeiten, die keine Rückschlüsse auf mögliche chronische Effekte zulassen, sowie Applikationswege in Tierversuchen, die nicht den realen Bedingungen in der Arbeitswelt entsprechen. Der Einsatz von Nanomaterialien stellt also den Arbeitnehmer:innenschutz vor neue Herausforderungen.

Cover und Beispielseite des AUVA-Merkblatts M.plus 310 "Nanomaterialien"
AUVA-Merkblatt M.plus 310 "Nanomaterialien"

Handlungshilfe für die Praxis

Das neue AUVA-Merkblatt M.plus 310 Nanomaterialien stellt eine Handlungshilfe für den sicheren Umgang mit Nanomaterialien dar. Die AUVA beleuchtet darin die wichtigsten Fragen zu diesem Thema: Neben Definition und Bezeichnungen, regulatorischen Ansätzen und aktuellen Anforderungen an Sicherheitsdatenblätter für Nanomaterialien geht es auf potenzielle gesundheitliche Auswirkungen beim Kontakt mit Nanomaterialien ein.

 

Darüber hinaus zeigt es auf, welche Messmethoden zur Einschätzung der Exposition am Arbeitsplatz zur Verfügung stehen. Neben Empfehlungen zum Schutz der Arbeitnehmer:innen ist vor allem das angeführte Ablauf- und Bewertungsschema zur Risikobewertung von Nanomaterialien hilfreich für die Praxis, da dieses zur Risikobewertung der am jeweiligen Arbeitsplatz verwendeten Nanomaterialien herangezogen werden kann.

Das AUVA-Merkblatt M.plus 310 „Nanomaterialien steht

 

Bei Fragen zur Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam jederzeit gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at