Forstarbeit kann gefährlich sein.  Auf dieser Seite haben wir wichtige Informationen und Ressourcen zusammengestellt, um den Arbeitsalltag von Forstarbeitern sicherer, gesünder und unfallfrei zu gestalten.

Forstarbeiter mit Schutzausrüstung schneidet mit der Motorsäge einen Baumstamm
(Foto: Christian Lackner / Bundesforschungszentrum für Wald)

Gute Vorbereitung von Arbeitseinsätzen, Ausrüstung und Werkzeug hilft, Unfälle und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden. Das Wissen über die Gefahren des forstlichen Arbeitsumfelds, den richtigen Umgang damit und der nötigen persönlichen Schutzausrüstung sind besonders wichtig – ebenso, wie die richtige Arbeitstechnik.

 

Viele Unfälle passieren, weil unachtsam gearbeitet wird oder die Situation falsch eingeschätzt wird. Auch das Wissen um den korrekten Umgang mit der Motorsäge und die richtigen Arbeitstechniken helfen Unfälle zu vermeiden. Fehlt die Kenntnis über die besonderen Gefahren im forstlichen Arbeitsumfeld oder wird die persönliche Schutzausrüstung nicht verwendet steigt das Risiko von Verletzungen.

Sichere Forstarbeit – Das ist zu beachten:

  • Nie alleine arbeiten – Waldarbeit bedeutet Teamarbeit: Es sollte nie alleine im Forst gearbeitet werden. Außerdem darf man nicht vergessen, sich bei jemandem abzumelden und wieder zurückzumelden, denn oft werden diese Arbeiten an abgelegenen Orten durchgeführt.
  • Stress vermeiden, denn Stress ist kein guter Gefährte bei der Forstarbeit: Es sollte ausreichend Zeit für die Arbeiten im Wald eingeplant und Zeitdruck vermieden werden.
  • Gewusst wie – Ausbildung macht die Arbeit sicherer: Wer Gefahren nicht kennt, kann ihnen nicht entgegenwirken. Viele gefährliche Situationen können mit einfachen Mitteln entschärft werden. Persönliche Schutzausrüstung und richtige Arbeitstechniken minimieren die Unfallgefahr um ein Vielfaches.
  • Das passende Werkzeug verwenden: Unpassende Ausrüstung vermindert nicht nur die Leistung und belastet den menschlichen Körper, sondern erhöht auch das Unfallrisiko. Es sollte eine richtig instand gehaltene Motorsäge mit einer optimal geschärften Scheideeinrichtung verwendet werden.
  • Gefahrenbereiche frei halten: Es sollte ein Sicherheitsbereich von mindestens zwei Metern rund um den Motorsägenführer sowie von eineinhalb Baumlängen bei der Fällung plus ein talseitiger Bereich bei Arbeiten am Hang freigehalten werden. Wer Gefahrenbereiche konsequent frei hält, kann niemanden verletzen.
  • Gefahrenbereich für unbeteiligte Personen kennzeichnen: „Befristetes forstliches Sperrgebiet – Gefahr durch Waldarbeit, von … bis …“. Mit dieser Hinweistafel müssen Forststraßen und Wanderwege gekennzeichnet werden, wenn sie sich im Gefährdungsbereich der Holzernte befinden.
  • Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit halten: Passiert dennoch ein Unfall, ist es ratsam, die notwendige Erste-Hilfe-Ausrüstung griffbereit zu haben. Diese sollte auch regelmäßig überprüft und erneuert werden.
  • Profis zurate ziehen: Im Zweifelsfall sollte man einen Fachmann zurate ziehen. Wer weiß, wo man nachfragen kann, hat schon viel erledigt. Moderne und leistungsfähige Maschinen erleichtern die Arbeit, müssen aber fachgerecht verwendet werden.

Besuchen Sie uns auf der Land & Forst in Wieselburg!

Unser Präventionsteam berät Sie gerne zu Versicherungsschutz und Arbeitssicherheit bei Forstarbeiten. Außerdem führen wir stündlich sichere Schnitttechniken am Spannungssimulator vor.

  • 6. – 9. Juni 2024
  • 09:00 – 17:00 Uhr
  • Messe Wieselburg
  • Freigelände – Forstbereich

Rettungskette bei Forstunfällen

Erste Hilfe und Rettungsmöglichkeiten bei Forstunfällen müssen bedacht werden – dieser Teil der Vorbereitung kann Leben retten. Erste Hilfe Sets müssen zur Standardausstattung gehören und die Rettungskette muss bekannt sein, damit im Ernstfall sofort richtiges Handeln möglich ist:

  • Notfallblatt erstellen – idealerweise im Rahmen der einsatzspezifischen Evaluierung: Mit Koordinaten des Einsatzorts, Geländebeschreibung, Anfahrtsbeschreibung für Rettungskräfte und den wichtigen Notrufnummern.
  • Unfallstelle sichern – 1. Gefahren erkennen und 2. entsprechend absichern, 3. Menschen aus der Gefahrenzone retten.
  • Notruf absetzen – entweder an 144 (Rettung) oder 112 (Euro-Notruf).
  • Erste Hilfe leisten – zum Beispiel starke Blutungen stillen, stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit,  den Körper warmhalten mit Rettungsdecken und Wiederbelebung bei Atem-Kreislauf-Stillstand durch Herzdruckmassage und Beatmung.
  • Rettungskräfte einweisen – damit das schnellstmögliche Auffinden der Unfallstelle ermöglicht wird. Für Hubschrauber ist es wichtig, den Ort sichtbar zu machen.
Forstarbeiter steht mit der Motorsäge in der Hand im Wald vor einem Baum
(Foto: Christian Lackner / Bundesforschungszentrum für Wald)

Persönliche Schutzausrüstung bei der Forstarbeit

Die persönliche Schutzausrüstung (PSA) schützt vor Risiken, die nicht auf andere Weise ausgeschlossen werden können und ist besonders im Umfeld von Forstarbeiten unersetzbar. Folgende Ausrüstung ist auf jeden Fall nötig:

  • Waldarbeiterschutzhelm mit Gesichts- und Gehörschutz
  • anliegende Oberbekleidung in Signalfarbe
  • Handschuhe
  • Schnittschutzhose
  • Forst- oder Waldarbeiterstiefel

 

Bei der Arbeit auf Bäumen (z. B. Stützenbau bei forstlichen Seilbringungsanlagen, Zapfenernte etc.) ist zusätzlich auf jeden Fall die geeignete PSA gegen Absturz nötig.

Komm gut an! – Präventionsschwerpunkt Verkehrssicherheit

Sicher unterwegs – auf dem Weg zur Arbeit, in die Schule und den Kindergarten – darum geht es in diesem Präventionsschwerpunkt. Informationen finden Sie auf der Komm gut an!-Infoseite.

Bei Fragen zum Thema steht Ihnen das AUVA-Präventionsteam gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns unter sichereswissen@auva.at